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Bahnhof umgebaut Neuer Szeneclub für Magdeburg

In Magdeburg eröffnet am 27. Januar 2018 ein neuer Szeneclub. Dafür wurde der Buckauer Bahnhof umgebaut.

Von Karolin Aertel 25.01.2018, 19:00

Magdeburg l Verdrehte Rohre kunstvoll an schwarzen Wänden in Szene gesetzt. Metallschläuche dringen wie Würmer in die Wand. Rotes Licht, das ein magisch-mystisches Ambiente erzeugt, dämmert aus alten Bahnhofslampen. Wenige Meter weiter kleben High Heels an der Decke, angestrahlt vom Licht eines Kronleuchters. Im lilafarbenen Nebenraum ziehen überdimensionale Bilder die Blicke auf sich. Hier, in Magdeburg, ist Ellen Noir zu Hause.

Die von Alexander Jödecke geschaffene Kunstfigur ist in den Buckauer Bahnhof gezogen. Sie personifiziert einen neuen Club, der am 27. Januar 2018 eröffnet. Nach nunmehr einem Jahr Vorbereitungszeit kann auf zwei Floors getanzt werden.

Im Ellen Noir vereinen sich viele Interessen von Alexander Jödecke. Der 35-Jährige blickt auf 20 Jahre Cluberfahrung. Als DJ habe er schon in unzähligen Läden aufgelegt, unzählige Locations gesehen. Er sei zudem von dem Künstler HR Giger und seinen Alienfilmen inspiriert worden, aber auch von Industrial und Steem Punk. „Außerdem arrangiere ich gern Themen“, erzählt er. Im Ellen Noir sei es sein Interesse am mystisch-magisch Verruchten, am Visionären, das am Sonnabend mit druckvollem elektronischem Sound untermalt wird.

An die Magdeburger Tafel, die dort einst Essen ausgab, erinnert nichts mehr. Jödecke hat Wände eingerissen und neu aufgebaut. Wo einst eine Toilette war, ist jetzt ein Durchgang. Was einst die Kantine war, ist jetzt eine Tanzfläche. Holzpaneele wichen grobem schwarzem Strukturputz, der sich wie eine stürmisch aufgeraute See auf die Wand legt. Monatelang hat Jödecke gewerkelt, zumeist in Eigenregie und neben der Arbeit in seinem Design- und Fotoatelier Studio63.

Eine kräftezehrende Zeit, die mit der Eröffnung allerdings noch kein Ende finden wird. Denn in der ersten Etage, in der elf Räume darauf warten, renoviert zu werden, um möglichst bald als Galerie für Kunst, Musik und Kultur zur Verfügung zu stehen, geht es ab Montag weiter.

Doch daran denkt Alexander Jödecke im Augenblick nicht. Die letzten Vorbereitungen müssen getroffen, das Barpersonal und die Türsteher eingewiesen, alle Räume noch einmal geputzt und das DJ-Equipment aufgebaut werden, damit am Sonnabend das erste Mal im Ellen Noir gefeiert werden kann.

Rund 150 Leute passen in den neuen Club. Die Genehmigung habe er zwar für ein paar mehr, doch er sei kein Fan von überfüllten Läden, in denen kein Platz mehr zum Tanzen ist.

Und tanzen, das sollen seine Gäste die ganze Nacht lang. An elektronischer Musik wird eine ganze Bandbreite geboten - von Deep- bis Tech-House, von Jungle bis Trance. Mit dabei sind u. a. DJ Decline, Sonoro, Sebastian Recklebe, L. E. N., DJ Bacard und Audioprofil 2.0. Natürlich lässt es sich Alexander Jödecke nicht nehmen, auch selbst aufzulegen. Von ihm ist, wie er sagt, zu später Stund’ „druckvoller Elektrosound“ zu erwarten. „Es wird auf jeden Fall technoid.“

Los geht es am Sonnabend um 23 Uhr. Wer sich seinen Eintritt sichern will, sollte Karten im Vorverkauf holen, da nur eine begrenzte Menge an Leuten reingelassen werden. Apropos Einlass: Wer zu Ellen Noir will, muss klingeln! Und bevor Tür und Tor aufgehen, öffnet sich ein Schiebefenster.

Übrigens: Die Veranstaltungen für die kommenden Wochen stehen auch schon fest. So lädt Ellen am 3. Februar 2018 ihre ganzen DJ-Freunde zum „DFriendsexpress“. Am 10. Februar startet sie ein Kontrastprogramm. Während in einem Floor Indie und Ambient-Music läuft, wird im anderen Deep House gespielt. Das große Opening-Event ist für den 17. Februar vorgesehen. Dann trifft Romantik auf Industrial.