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BauvorhabenEin neues Kloster für Magdeburg

Magdeburg bekommt ein neues Kloster. Die Brüder des Prämonstratenserordens wollen noch 2018 mit dem Bau beginnen.

Von Stefan Harter 17.12.2017, 00:01

Magdeburg l Seit über 20 Jahren sind die Brüder des Prämonstratenserordens im Pfarrhaus in der Büchnerstraße in Magdeburg-Cracau quasi Untermieter. Abgeschiedenheit wie man es in einem echten Ordenskloster erwartet, gab es dort nie wirklich. Und so war es eigentlich auch nur als Übergangsquartier für das 1996 gegründete Magdeburger Priorat gedacht, wie Pater Clemens berichtet.

Nun sollen die heute vier Brüder ein eigenes Kloster bekommen. Entstehen wird es auf dem Gelände der Pfarrei St. Petri an der Neustädter Straße. Dazu hat die Gemeinde ein Gebäude des ehemals benachbarten, aber mittlerweile ausgezogenen Landeshygieneinstituts erworben.

Dessen Sanierung war nicht möglich, berichtet Pater Clemens, weil es in den 1950er Jahren nur als Notbau errichtet worden war und seine Lebensdauer somit schon längst überschritten hat. Daher sei der Abriss unumgänglich.

An seiner Stelle soll ein Wohngebäude mit modernem Aussehen entstehen, auf expliziten Wunsch der Denkmalpfleger. „Sie wollten keine historistische Architektur“, erklärt der Subprior des Ordens. So kommt es, dass das Kloster so gar nicht danach aussieht. Dennoch wird es seinem eigentlichen Zweck gerecht, die Unterbringung der Ordensbrüder. Sechs Appartements sind geplant, denn mehr Brüder sind durchaus erwünscht. Ein weiterer Ausbau bei noch mehr Zuwachs sei zudem möglich.

Hinzukommen mehrere Gästewohnungen, in denen beispielsweise Theologiestudenten unterkommen können, die sich das Leben als Ordensbruder aus erster Hand ansehen wollen. Das sei bislang aus Platzgründen nicht möglich gewesen, sagt Pater Clemens. Zusammen mit der Pfarrgemeinde wird geschaut wie Kloster, altes und neues Gemeindehaus sowie die Petrikirche miteinander verbunden werden können. Auch mit der benachbarten evangelischen Gemeinde gibt es Gespräche.

Im Januar 2018 wird das Projekt auf einer öffentlichen Gemeindeversammlung gemeinsam mit den Architekten vorgestellt. Dann wird es auch erste Entwürfe zu sehen geben. In den ersten Monaten des neuen Jahres soll der Altbau abgerissen werden, um an den Untergrund zu gelangen. Erst wenn der genau untersucht ist, kann das Projekt richtig beginnen.

Pater Clemens‘ Hoffnung ist, dass noch 2018 Baustart ist. Die Finanzierung steht zu einem Großteil bereits, u. a. unterstützt das Bistum Magdeburg den Klosterneubau. Darüberhinaus sammelt die Gemeinde Spenden, auch ein Klosterförderverein ist in Gründung.