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Bürgerbefragung Magdeburg unter der Lupe

Wie entwickelt sich die Stadt Magdeburg? Rund 1000 Menschen werden regelmäßig beim Bürgerpanel abgefragt.

Von Martin Rieß 01.04.2018, 01:01

Magdeburg l Um die Trends rechtzeitig zu erkennen, hat das Magdeburger Amt für Statistik unter Leitung von Tim Hoppe ein sogenanntes Bürgerpanel etabliert. Für dieses werden die gleichen Menschen immer wieder zu den gleichen Punkten in sogenannten Wellen befragt.

Die Stadtverwaltung Magdeburg hat jetzt den vierten Band mit den Ergebnissen der neuesten Befragungswelle vorgelegt. Themen sind soziodemografische Aspekte, die Stadtentwicklung, das Wohnen, Energie, Verkehr, Migration, Sicherheit, Kaufkraft und Kaufgewohnheit, Zufriedenheit, Kultur sowie Gesundheit und Pflege.

Sicherheit: Das Sicherheitsgefühl der Magdeburger kann insgesamt als positiv beurteilt werden. Diese Wahrnehmung hängt jedoch stark vom Ort ab. Zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls wüschen sich die Magdeburger neben aufmerksamer Nachbarschaft auch mehr Straßenbeleuchtung.

Die Menschen haben dem Thema im Jahr 2015 eine höhere Bedeutung gemessen als in den Jahren zuvor. Inzwischen ist die Wichtigkeit für die Menschen wieder etwas gesunken. Die Auswertung der Zahlen sieht einen Grund dafür in der Entwicklung der Zahlen zur Kriminalität: „Die Anzahl der Straftaten ist sowohl 2015 als auch 2016 rückläufig, so dass es zumindest keinen direkten objektiven Grund für das größer gewordene Bedürfnis nach Sicherheit gibt.“

Auf einer Skala von 1 für „vollkommen sicher“ bis 6 für „vollkommen unsicher“ hatten die Straßen und Plätze der Stadt Magdeburg zuletzt von 9,6 Prozent der Befragten eine 1, von 27,4 eine 2, von 37,5 Prozent eine 3, von 14,4 Prozent eine 4, von 8,5 Prozent eine 5 und von 2,1 Prozent eine 6 bekommen. 0,4 Prozent machten keine Angabe.

Mieten: Für die Gruppe der Teilnehmer am Bürgerpanel lassen sich hinsichtlich der Entwicklung der kalten Wohnkosten als auch der Nebenkosten keine starken steigenden Tendenzen beobachten. Im Mittelwert zahlt ein Mieter aus dem Bürgerpanel eine Kaltmiete pro Quadratmeter um 5,50 Euro.

Dennoch spielen steigende Mieten offenbar eine Rolle: Während bei der vorangegangen Befragungswelle diejenigen, die umgezogen waren, nur 9,4 Prozent wegen der Wohnkosten die Umzugskartons gepackt zu haben, waren es zuletzt 39,5 Prozent.

Kaufkraft und Kaufgewohnheit: Die Magdeburger geben mehr Geld für Lebensmittel aus. Ein Großteil der Befragten liegt zwischen 151 und 250 Euro monatlich. Das sind 16,1 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Bei den Ausgaben für Verkehrsmittel sinkt der Anteil derjenigen, die mit weniger als 50 Euro auskommen. Hingegen gibt es 5,6 Prozent Magdeburger mehr, die 51 bis 150 Euro pro Monat ausgeben. „Ein treibender Faktor dürften die leicht gestiegenen Preise des Öffentlichen Nahverkehrs sein“, heißt es in Band 4 der Bürgerpanels. Gesunken ist der Anteil der Menschen, die 151 bis 250 Euro für den Verkehr im Monat ausgeben.

Bei Ausgaben für Freizeit und Kultur geben weniger Menschen als bisher bis zu 50 Euro im Monat aus. Gestiegen ist der Anteil derer, die 51 bis 150 Euro an Theaterkassen und im Fitnessstudio lassen.

Beliebte Stadtteile: Wie in den vorangegangen Jahren zeigt sich, dass die Altstadt und Stadtfeld-Ost zu den bevorzugten Stadtteilen gehören. Der Stadtteil Buckau bleibt dabei hinsichtlich der Einschätzungen der Teilnehmer zwiegespalten. Insbesondere Teilnehmer bis zu einem Alter von 44 Jahren könnten sich vorstellen, in Buckau zu wohnen, ältere Teilnehmer weisen dieses Antwortverhalten nicht auf.

Familien mit Kindern bevorzugen die gleichen Stadtteile wie Menschen ohne Kinder – die Rangfolge der Stadtteile unterscheidet sich allerdings erheblich.

Ein Imageproblem hat in diesem Zusammenhang offenbar nach wie vor der Stadtteil Neu-Olvenstedt: 21,4 Prozent der Befragten gaben an, auf gar keinen Fall in diesem Stadtteil leben zu wollen. Ebenfalls unbeliebt waren Zipkeleben mit 15,3 Prozent und Westerhüsen mit 12,3 Prozent. Alle Befragten konnten sich derweil vorstellen, in Stadtfeld-West zu leben.