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Bauleute kämpfen gegen Risse im Beton und tauschen Handläufe aus Holz gegen Stahl Buga-Vorzeigeobjekt wird generalüberholt: Volles Rohr für die Herrenkrugbrücke

Von Robert Richter 21.09.2012, 05:18

"Golden Gate" wird sie von den Magdeburgern genannt, doch viel Glanz verbreitete die Herrenkrugbrücke aus Buga-Zeiten schon lange nicht mehr. Im Gegenteil. Die gestern begonnene Montage eines neues Handlaufs - nicht golden, aber aus feuerverzinktem Stahl - soll immerhin bessere Zeiten einläuten.

Herrenkrug l Filmkulisse war sie schon, doch das geschwungene Vorzeigeobjekt aus längst vergangenen Zeiten der Bundesgartenschau litt zuletzt sichtlich an mangelnder Pflege. Ein von der Stadt vorgelegtes Prüfergebnis von Brückenexperten stellte dem Bauwerk schlechte Noten aus. Doch Geld für eine Sanierung der nunmehr 13 Jahre alten Brücke, einst für rund 20 Millionen D-Mark gebaut, war im Nachnutzungskonzept nie von der Stadt vorgesehen worden.

"So sieht Holz eben irgendwann aus, wenn es nie gestrichen wird", kommentierte ein Passant denn auch gestern Nachmittag mit Blick auf den verwitterten, morschen Handlauf des Herrenkrugstegs. Das Holz muss weg. Heiko Becker und Christian Lohm ersetzen es Stück für Stück durch einen Handlauf aus Stahl.

Steg halbseitig gesperrt

"Die Teile werden feuerverzinkt", erklärt Metallbauer Becker. Robustes Material löst das schwächelnde Holz ab. Die ersten Meter der frischen Rohre waren gestern schnell montiert. Voraussichtlich bis zum 31. Oktober ist Magdeburgs "Golden Gate"-Brücke eine Baustelle - nach langem Hin und Her, und viel Kritik.

Der Steg für Fußgänger und Radfahrer leidet inzwischen aber auch an Rissen im Beton. Diese sollen nun ebenfalls beseitigt werden, teilte Ehrengard Kükenshöner, Sprecherin der zuständigen Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg GmbH (MVGM) mit: "Gestartet wurde zunächst mit der Demontage der alten Handläufe. Um die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer auch während der Instandsetzungsarbeiten zu gewährleisten, wurde die Herrenkrugbrücke halbseitig gesperrt. Die Nutzung wird dadurch kaum beeinträchtigt", erklärte die Sprecherin.

Probleme bleiben

Zu den Baukosten der aktuellen Maßnahme machte der Kaufmännische Leiter der MVGM, Manfred Stietzel, gestern auf Volksstimme-Nachfrage keine Angaben. Kein Geheimnis ist aber, dass der Stadtrat im Januar beschloss, der städtischen Betreibergesellschaft 250 000 Euro für dringend notwendige Reparaturen zu überweisen.

Alle Brückenprobleme am Herrenkrug gelöst sind damit aber nach Aussage Stietzels nicht: "Es müssen noch weitere Schäden im Fahrbahnbelag instand gesetzt werden", erklärte er. Außerdem blieben noch Blitzschutzarbeiten offen. Bereits im Juli hatte die Gesellschaft die Beleuchtung reparieren müssen, nachdem Randalierer Lampen zerstört hatten.