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Corona-Krise Asylunterkunft Magdeburg wird leergezogen

Der Platz in der Magdeburger Erstaufnahme wird im Corona-Notfall gebraucht. Hier soll bei Bedarf künftig die Aufnahme erfolgen.

Von Anja Guse 26.03.2020, 12:16

Magdeburg l Etwa 230 Bewohner der Asylunterkunft im Herrenkrug in Magdeburg sind am Donnerstagvormittag mit Bussen abgeholt worden. Sie sollen auf andere Unterkünfte im Land Sachsen-Anhalt verteilt werden.

Grund für den Leerzug der Erstaufnahme in der Breitscheidstraße ist die Corona-Krise. Sollte die Hauptstelle in Halberstadt - die Zentrale Anlaufstelle (Zast) - wegen eines Corona-Falls zur Quarantänezone erklärt und komplett geschlossen werden, soll vorübergehend in Magdeburg die Aufnahme und Erstuntersuchung von Neuzugängen durchgeführt werden.

Alle Personen, die nun in andere Unterkünfte gebracht werden sollen, sind laut Auskunft des Innenministeriums erstuntersucht und seit mindestens zwei Wochen in der Erstaufnahme untergebracht gewesen. 

Asylbewerber werden grundsätzlich erst nach Ablauf der Corona-Inkubationszeit verteilt. "Sollten Symptome vorliegen, erfolgt ein Test. In einem solchen Fall würde eine Verteilung nur auf Grundlage eines negativen Ergebnisses erfolgen", so eine Sprecherin auf Nachfrage der Volksstimme.

Seit dem 28. Februar 2020 werden alle Neuzugänge in der Zentralen Anlaufstelle des Landes Sachsen-Anhalt in Halberstadt auf das Coronavirus getestet. Alle Untersuchungen sind bislang negativ verlaufen. Zwischen dem Abstrich und dem Vorliegen des Testergebnisses werden Neuzugänge in der Einrichtung in Halberstadt von den übrigen Bewohnern separiert untergebracht.

Das Innenministerium lässt derzeit in Quedlinburg im Landkreis Harz auf dem Gelände einer Landesliegenschaft (frühere Gartenbaufachschule) ein Gebäude vorsorglich zur Quarantäne-Unterkunft herrichten. Das Gebäude soll Anfang nächster Woche in Betrieb genommen werden, um dort dann bei Bedarf Verdachts- bzw. Infektionsfälle unterzubringen. In dem Gebäude können rund 80 Personen untergebracht werden. Das Gelände wird durch ein Wachschutzunternehmen und die Polizei abgesichert, erklärte das  Ministerium.

Die Zugangszahlen würden sich momentan auf einem relativ niedrigen Niveau bewegen. "Angesichts der europaweit erfolgten Grenzschließungen sind bis auf Weiteres weitere Rückgänge zu erwarten", heißt es in einer Mitteilung.

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