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Corona Magdeburg testet täglich 100 Verdachtsfälle

In Magdeburg hat die Fieberambulanz geöffnet. Hier werden Corona-Verdachtspersonen Abstriche entnommen.

Von Rainer Schweingel 15.03.2020, 12:45

Magdeburg l In Magdeburg hat am 14. März 2020 die Fieberambulanz ihre Arbeit aufgenommen. Dort werden Menschen betreut, die als Corona-Verdachtsfälle gelten. In der Ambulanz erfolgt der Abstrich, mit dem später im Labor eine Corona-Infektion nachgewiesen wird.

An den ersten beiden Tagen wurden von jeweils rund 100 Personen der Abstriche genommen, sagte Martin Wenger, Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt. Sie betreibt das Fieberzentrum, das aus organisatorischen Gründen vom Medico-Sozialen Zentrum in der Leipziger Straße in die Brandenburger Straße verlegt worden war. Am ersten Testtag gab es diese Ergebnisse: Von 100 untersuchten Personen wurden bei 14 eine Corona-Infektion festgestellt. bei drei weiteren Personen handelte es sich um eine Influenza (Grippe).

Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) und Gesundheitsamt Magdeburg arbeiten dabei eng zusammen. Martin Wenger erklärt das Verfahren, wer sich bei der Fieberambulanz vorstellen darf: "Das Gesundheitsamt nimmt ab Montag, 16. März 2020, Anrufe in der Hotline 0391/5402000 entgegen und bestimmt die Notwendigkeit eines Abstrichs. Der Patient bekommt dann einen Rückruf mit Termin zur Vorstellung in der Fieberambulanz, die von der KVSA mit freiwilligen Ärztinnen und Ärzten sowie KVSA- und Praxismitarbeitern betrieben wird."

Zwingende Voraussetzung dabei sei, dass die Person über Corona-Symptome wie Husten und Fieber klage und entweder in den letzten 14 Tagen in einem Corona-Krisengebiet war oder in diesem Zeitraum einen Kontakt zu einem Corona-Infizierten hatte.

Die Tests sind für die betroffenen Personen kostenlos. Etwa 24 bis 48 Stunden nach dem Test liegen die Ergebnisse vor und werden dem Patienten mitgeteilt. Die Kassenärztliche Vereinigung arbeitet außerdem daran, Schwerpunktpraxen in Magdeburg für Corona-Tests einzurichten. Momentan scheitere das noch an der fehlenden Schutzausrüstung für die Ärzte. Trifft die Schutzkleidung ein, würden die Standorte und das Prozedere öffentlich vorgestellt, so Wenger weiter.

 

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen ist zuletzt nach Angaben des Sozialministeriums nur leicht gestiegen. "Aktuell gibt es in Sachsen-Anhalt laut Landesamt für Verbraucherschutz 47 Corona-Infizierte", teilte das Ministerium am Sonntag mit. Die Zahlen bildeten den Stand von 10 Uhr ab. Damit sind im Vergleich zu Sonnabendvormittag drei Fälle hinzugekommen.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Sachsen-Anhalt ist auf 44 gestiegen (Stand 15. März 2020, 11.30 Uhr). Damit sind seit Freitag, 11.30 Uhr, elf neue Fälle hinzugekommen. Es sind bisher keine schweren Fälle bekannt. Unklar ist, ob die in Magdeburg festgestellten Fälle schon Teil der Statistik sind.