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Wirtschaft Corona: Wie ein Magdeburger Handwerker die Krise meistert

Auch Bereiche, die nicht von Corona-Schließungen betroffen sind, müssen sich auf die Situation einstellen. Ein Beispiel aus einem Handwerksunternehmen in Magdeburg.

Von Martin Rieß 01.02.2022, 05:02
Thomas Dunkel im Materiallager von  Dunkel Technische Kundendienste in Magdeburg.
Thomas Dunkel im Materiallager von Dunkel Technische Kundendienste in Magdeburg. Martin Rieß

Magdeburg - Es könnten rosige Zeiten für all jene sein, die mit dem Bau und der Ausstattung von Häusern zu tun haben: Es wird so viel gebaut und saniert wie lange nicht. Doch die Tücke steckt im Detail, und sie hat einen Namen: Corona. Thomas Dunkel ist Inhaber von Dunkel Technische Kundendienste, einem Innungsbetrieb aus dem Bereich Sanitär, Heizung und Klima mit mehr als 50 Mitarbeitern und Sitz an der Carnotstraße.

Der Volksstimme sagte der Unternehmer: „Zwar mussten wir nicht wie beispielsweise die Betriebe im Friseurhandwerk oder in der Gastronomie unter Schließungen leiden. Doch Corona hat unseren Betriebsalltag durcheinandergewirbelt.“ Und hat zu Mehraufwand und Mehrkosten geführt.

Ein Beispiel für den Mehraufwand: die kontinuierlichen Tests. Sie kosten Zeit und Geld. Beispielsweise wurden 1500 Schnelltests gekauft, um der geforderten täglichen Testpflicht für jene Mitarbeiter, die nicht vollständig geimpft sind oder die eine Risikobegegnung hatten, nachkommen zu können.

Gefahren der Corona-Pandemie sind ein Thema

Durchaus bewusst sind sich Thomas Dunkel wie seine Mitarbeiter der Gefahren durch eine Corona-Infektion: Ein Kollege hatte sich zu Beginn der Pandemie infiziert und noch Monate danach mit den Folgen zu kämpfen.

Dass im Betrieb Abstände eingehalten werden können, ist mit Aufwand verbunden, der aus eigener Kraft bewältigt werden kann – „selbst wenn natürlich das Miteinander fehlt und wir sobald es geht auch wieder eine Firmenfeier machen sollten“, sagt Thomas Dunkel.

Anders sieht es beim Material aus. „Über viele Jahre war es undenkbar, dass manche Bauteile über Monate nicht geliefert werden können. Inzwischen ist es Normalität“, berichtet Thomas Dunkel. Hier schlägt die Komplexität von modernen Heizungen zu Buche, in denen unzählige verschiedene Einzelteile verbaut sein können. Schon wenn ein winziges von ihnen fehlt, kann ein Element wie zum Beispiel eine Pumpe nicht produziert werden.

Und nicht nur das. Wo ein Mangel und eine hohe Nachfrage sind, steigen auch die Preise.

Improvisation ist keine Dauerlösung

Das Improvisieren – eine für die Wirtschaft der früheren DDR hochgelobte Qualität – sieht Thomas Dunkel nur bedingt als Alternative zu den fehlenden Bauteilen für die Produkte seines Handwerks. „Das geht vielleicht im Einzelfall. Doch zu improvisieren ist unwahrscheinlich aufwendig. Deshalb kann es keine Dauerlösung sein“, sagt er.

Und was ist die Alternative? „Beispielsweise eine gute Beratung“, sagt der Unternehmensinhaber. Ein guter Handwerker könne so auf andere Produkte aufmerksam machen, die ähnlich gut funktionieren wie jenes, welches gerade nicht verfügbar ist. Thomas Dunkel sagt: „Zum Glück haben wir ja immer noch die Auswahl zwischen verschiedenen Anbietern von Technik aus dem Bereich von Heizung, Sanitär und Klima.“