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Coronavirus Magdeburg zahlt für Quarantäne-Versorgung

Trümper hat seine Quarantäne-Entscheidung in Magdeburg verteidigt. Derzeit werden Lebensmittel verteilt. Die Corona-Ampel steht auf Gelb.

Von Anja Guse 23.06.2020, 16:41

Magdeburg l Die Corona-Ampel in Magdeburg steht wieder auf Gelb. Die Stadt sei seit Montag wieder aus dem roten Bereich heraus, sagte Eike Hennig, Chef des Gesundheitsamtes, am Dienstag. Insgesamt gebe es nun 229 nachgewiesene Corona-Fälle in Magdeburg seit Ausbruch der Pandemie. Das ist ein Fall mehr als noch am Vortag von der Stadt Magdeburg vermeldet. Drei Menschen werden in der Uni-Klinik versorgt, einer davon auf der ITS. Eine Person werde im städtischen Klinikum behandelt.

Aktuell ist die Johanniter-Unfallhilfe dabei, Lebensmittel für die 523 Bewohner der Quarantäne-Blöcke in Magdeburg-Neustadt und Salbke zu verteilen. Vorerst übernimmt die Stadt die Kosten dafür. Trümper begründet diese Entscheidung damit, dass "es erst einmal schnell gehen" sollte. Man habe unnötige Bürokratie vermeiden wollen. Allerdings sei die Frage der Bezahlung nicht abschließend geklärt. Schließlich hätten die Bewohner auch eigenes Geld für ihre Versorgung.

Ein Problem sei derzeit, dass niemand wisse, wie viele Menschen in einer Wohnung leben und wie viele davon Kinder sind. Man wisse nur, wie viele Bewohner in einem Hauseingang leben beziehungsweise dort gemeldet sind. Eine Abfrage unter den Bewohnern soll nun Klarheit schaffen.

Trümper verteidigte nochmals seine Entscheidung, 19 komplette Hauseingänge unter Quarantäne zu setzen. Einige Infizierte hätten sich vorher nicht an die Quarantäne gehalten und seien beispielsweise zur Arbeit gegangen. Zudem wurden erstmals, seitdem sich das Coronavirus in Magdeburg wieder ausbreitet, Infektionsketten nachgewiesen.

Trümper bittet die Bewohner eindringlich, die Quarantäne einzuhalten, um das Coronavirus wieder einzudämmen. Zugleich appelliert er an die Arbeitgeber, keine Kündigungen auszusprechen. Das sei nicht rechtens. Einige Bewohner hätten bereits ihren Job verloren. Andere hätten nun Angst, dass ihnen dasselbe passiert.