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Worte aus der Kirche Dankbarkeit wirkt wie die Sonne

Mit ihren persönlichen Gedanken melden sich Christen in Magdeburg am Sonntag zu Wort. Diesmal Waldemar Schröder, Pastor der Kirche „MittenDrin“.

03.03.2024, 09:00
Kaum, dass die ersten Sonnenstrahlen die Krokusse erwecken, sorgt der nahende Frühling auch beim Menschen für eine wundersame Verwandlung.
Kaum, dass die ersten Sonnenstrahlen die Krokusse erwecken, sorgt der nahende Frühling auch beim Menschen für eine wundersame Verwandlung. Foto: Christian Charisius/dpa

Die Tage werden länger. Zum Glück ist es morgens früher hell und wird es abends Tag für Tag später dunkel. Nach dem von Lampen, Lichtern und Feierlichkeiten gefüllten Dezember, waren für mich der Januar und Februar die zum Teil bedrückendsten Monate.

Da gibt es diese Tage, in denen es gefühlt nicht hell wird. Dunkel und Grau scheinen den Tag zu bestimmen. Und wie es äußerlich ist, gibt es bei mir dann auch manchmal diese Tage, an denen es innerlich nicht hell zu werden scheint. Tage, an denen ich mich frage, welchen Wert das hat, was ich Tag für Tag tue. Tage, an denen eine schier undurchdringbare Nebelwand einen umgibt und der Horizont in weiter Ferne scheint.

Beispiel in der Bibel

In der Bibel gibt es eine Geschichte von einem Mann, der sich in einer ähnlichen Situation befand. Johannes der Täufer hatte die Hauptaufgabe, Jesus den Weg zu bereiten und ihn anzukündigen. Dann wurde er eingesperrt. Mit dem Ende seines Dienstes konfrontiert, fragte er sich, ob Jesus tatsächlich der so heiß ersehnte Messias war. Er bat seine Freunde, zu Jesus zu gehen und ihn das direkt zu fragen.

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Wie Jesus darauf reagiert, finde ich sehr bezeichnend. Er schickte die Freunde zurück zu Johannes mit der Aufforderung zu berichten, „was ihr gesehen und gehört habt“. (Lk 7,22). Denn dass Menschen seelisch und körperlich durch Jesus Heilung fanden, hatte sich landauf landab herumgesprochen.

Waldemar Schröder, Pastor der Kirche  „MittenDrin“ in  Magdeburg.
Waldemar Schröder, Pastor der Kirche „MittenDrin“ in Magdeburg.
Foto: privat/Waldemar Schröder

Jesus fordert Johannes also auf, seinen Blick zu heben und auf das zu schauen, was zuletzt passiert ist und was gerade aktuell passiert. Sozusagen den Blick auf das Positive in der Vergangenheit und der Gegenwart zu lenken.

Glaube an den Messias

Die Freunde von Johannes gingen mit dieser Perspektive zu ihm zurück und teilten sie mit ihm. Und das muss Johannes gereicht haben, waren es doch deutliche Erkennungsmerkmale für den Messias.

So wie Johannes lädt Jesus auch Sie und mich ein, auf das Positive in der Vergangenheit und Gegenwart zu schauen. Dieses Bewusstmachen, wofür ich dankbar sein kann, wird meinen Blick über die vielleicht vorherrschende Nebelwand heben und lässt den Horizont näher kommen.

Dankbarkeit kann wie Sonnenstrahlen dichten Nebel vertreiben und die Seele heller werden lassen.

Was ebenso helfen kann, sind Menschen, denen man sich anvertrauen kann und die einem helfen, sich des Positiven im Leben bewusst zu werden. So wie bei Johannes, der seine Freunde beauftragte zu Jesus zu gehen.

Ich wünsche Ihnen an diesem ersten Märzwochenende, der Einladung von Jesus zu folgen und den Blick auf das Positive zu lenken. Und wenn das schwerfällt, sich Ihren Weggefährten im Alltag anzuvertrauen, die dabei helfen können.