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Arztnachfolge geregelt Das Landambulatorium kehrt nach Magdeburg zurück

Die Tradition des Landambulatoriums im Magdeburger Stadtteil Alt-Olvenstedt wird fortgesetzt. Schwerpunkt ist die medizinische und pflegerische Versorgung im Alter.

Von Marco Papritz Aktualisiert: 20.5.2021, 10:01
Dr. Sebastian Brunner (rechts) tritt die Nachfolge von Dr. Hans-Joachim Presser an und ist an der Helmstedter Chaussee im Landambulatorium tätig.
Dr. Sebastian Brunner (rechts) tritt die Nachfolge von Dr. Hans-Joachim Presser an und ist an der Helmstedter Chaussee im Landambulatorium tätig. Foto: Landambulatorium Börde

Magdeburg - Testen, Impfen, Sprechstunde. Es herrscht große Betriebsamkeit in der Helmstedter Chaussee 2. Seit jeher ist die Adresse in Alt-Olvenstedt mit einer ärztlichen Versorgung verbunden, die einst Bewohnern zu DDR-Zeiten im Landambulatorium erhielten. An diese Tradition wolle er anknüpfen, so Dr. Sebastian Brunner. „Die Räumlichkeiten mit den großen Türen und dem markanten Wartebereich haben einen ganz eigenen Charme“, sagt er.

Zehnjahresplan lockt ins ehemalige Bördedorf

Berührungspunkte mit Alt-Olvenstedt gab es bereits einige, so Dr. Brunner. Die Praxis in Groß Ammensleben, in der das von ihm 2011 gegründete Landambulatorium Börde seinen Hauptsitz hat, ist von einer Ärztin betrieben worden, die zu DDR-Zeiten auch für das Ende der 1970er Jahre eingemeindete Dorf Olvenstedt zuständig war. Dr. Konrad Michler, der später an der Helmstedter Chaussee seine Praxis betrieb, übergab diese an Dr. Hans-Joachim Presser. „Dr. Michler hat lange Zeit im Landambulatorium Börde zum Beispiel in Hohenwarsleben mitgewirkt, Dr. Presser war mein Chef hier im Klinikum“, klärt Sebastian Brunner auf.

Pressers Zehnjahres-Pläne sorgten nun dafür, dass er seinen Nachfolger nach Alt-Olvenstedt lotsen konnte: Zehn Jahre Studium, zehn Jahre Arzt im Krankenhaus, zehn Jahre Chefarzt in Haldensleben und zehn Jahre Praxis-Funktion. „Ich hatte ihm zum Start hier in Alt-Olvenstedt gesagt, dass er sich bei mir melden soll, wenn er einen Nachfolger sucht. Und nun im Dezember saß er bei mir in der Sprechstunde, zehn Jahre waren vergangen ...“, so Sebastian Brunner schmunzelnd. Das grüne Licht von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) als Zulassungsgremium gab es vor knapp vier Wochen. Seitdem ist der 47-Jährige ein gefragter Mann, „die Eingewöhnung steht noch etwas hinten an.“ Während des Medizinstudiums haben Sebastian und Gunhild Brunner einen Pflegedienst gegründet, der heute noch betrieben wird, und betreuten dabei auch Bewohner in Alt-Olvenstedt. „Wir gehen in unserer Arbeit auf“, so der Allgemeinmediziner mit der Spezialisierung auf Altersmedizin.

Lateinamerika, Rostock, Magdeburg

Dass er als gebürtiger Dortmunder, der lange Zeit in Lateinamerika in der Entwicklungshilfe mitgewirkt hat und anschließend in Rostock studiert hat, überhaupt in Magdeburg gelandet ist, ist seiner Frau zu verdanken – sie stammt aus Wellen und hat hier studiert. Aus der Überzeugung heraus, dass „Pflege und Medizin zusammengehören“, wird berufsbegleitend an der renommierten Charité in Berlin ein Studium der Pflegewissenschaft absolviert.

Als Ausgleich zu seiner überwiegend sitzenden Tätigkeit geht Dr. Brunner übrigens laufen.