Sanierung der Türme und des Westportals abgeschlossen / 2014 neue Toiletten Dom ohne Gerüst: Bis zum Osterfest könnte das Stahlkorsett verschwunden sein
Die Sanierung des Westportals und der Türme des Doms ist fast abgeschlossen. Damit geht eines der größten Bauprojekte der Gegenwart an Magdeburgs Wahrzeichen zu Ende.
Altstadt l Stange für Stange, Planke für Planke - langsam aber durchaus sichtbar wird der Südturm des Doms wieder "entblättert". "Wann das Gerüst tatsächlich komplett abgebaut ist, können wir noch nicht sagen", erklärt Ralf Lindemann, zuständiger Bauleiter bei der Stiftung Dome und Schlösser Sachsen-Anhalt, dazu. Es solle so schnell wie möglich passieren, allerdings seien die Gerüstarbeiten stark vom Wetter abhängig. "Wenn es noch einmal richtig Winter wird, muss der Abbau natürlich unterbrochen werden."
Allerdings gibt es doch ein Ziel: das Osterfest. Wenn das Gerüst bis dahin abgebaut ist, kann in der Osternacht das Westportal geöffnet werden. Dieser Eingang durch die Ernstkapelle in den Dom wird traditionell nur einmal im Jahr in der Osternacht und für eine Bischofsweihe geöffnet. Das wäre dann nach vielen Jahren zum kommenden Osterfest wieder möglich. Jedoch festlegen möchte sich Ralf Lindemann noch nicht. Bei einem so komplexen Bauwerk wie dem Dom müsse immer mit Unwägbarkeiten gerechnet werden.
Mit dem Abrüsten des Südturms ist das Westportal dann fertig saniert und restauriert. "Es bleiben nur noch ein paar Restarbeiten übrig, zum Beispiel die Löcher der Gerüstanker müssen wieder verschlossen werden", so Ralf Lindemann. Im Sommer 2009 war die Westseite von Magdeburgs Wahrzeichen zum letzten Mal ganz ohne Gerüst-Korsett zu sehen gewesen. Schon im Frühjahr 2010 wurden dann erst Nordturm und Mittelteil der Fassade bearbeitet, anschließend der Südturm.
Mit der Sanierung der Westfassade und der Türme geht eines der größten Bauprojekte des Doms der vergangenen Jahre erfolgreich zu Ende. Beide Türme wurden innen und außen restauriert, daneben auch das Westportal, die Ernstkapelle und der Orgelboden. Die Türme haben eine neue Entwässerung bekommen, Brüstungen wurden saniert und alle Skulpturen von Ablagerungen befreit. In den vergangenen Wochen wurden auch neue, kunstvoll gestaltete Sandstein-Wasserspeier im Bereich des Protals angebracht.
Und was wird in diesem Jahr am Dom gebaut? "Vor allem werden wir weiter am Toiletten-Trakt arbeiten", so Ralf Lindemann. Der werde aber erst im kommenden Jahr für die Dombesucher zur Verfügung stehen. Die Putzritzungen im Innenhof werden weiter restauriert und es werden mehrere neue Brandschutztüren eingebaut. Richtig große Projekte seien für 2013 nicht geplant. "Aber zu tun gibt es am Dom natürlich immer eine Menge", sagt Bauleiter Lindemann.