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Durch Zufall zur Partnerschaft Grünfläche in Aserbaidschan soll nach Magdeburg benannt werden

In der aserbaidschanischen Stadt Sheki soll eine Grünfläche nach Magdeburg benannt werden. Hintergrund ist eine Pflanzaktion, bei der auch Mitglieder von Initiative „Otto pflanzt“ beteiligt waren.

Von Romy Bergmann 02.10.2024, 06:10
Birgit Schubert-Hilbert und Georg Hilbert von der Magdeburger Initiative „Otto pflanzt“ haben mit Emil Abdullayev von „Save Sheki“ Bäume in Aserbaidschan gepflanzt.
Birgit Schubert-Hilbert und Georg Hilbert von der Magdeburger Initiative „Otto pflanzt“ haben mit Emil Abdullayev von „Save Sheki“ Bäume in Aserbaidschan gepflanzt. Foto: Hilbert

Magdeburg/Sheki. - Was haben Magdeburg und die Stadt Sheki in Aserbaidschan gemeinsam? Auf den ersten Blick vielleicht wenig – doch auf den zweiten verbinden sie nicht nur historische Bauten und kulturelles Erbe, sondern auch engagierte Menschen, die sich für den Umweltschutz einsetzen: In der etwa 3.000 Kilometer entfernten Stadt haben Mitglieder der Initiative „Otto pflanzt“ geholfen, Bäume rund um den Khanspalast zu pflanzen.

Nun wird vor Ort diskutiert, diese Grünfläche nach der Landeshauptstadt oder der Initiative zu benennen. Diese Idee entstand jedoch nicht zufällig: Die Partnerschaft begann, als Georg Hilbert, Mitglied bei „Otto pflanzt“, im Zuge seiner Arbeit in der Baudenkmalpflege nach Aserbaidschan reiste.

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Zwei Initiativen und ein Ziel: Bäume fürs Klima pflanzen

In der Landeshauptstadt Baku lernte er den Geomatikingenieur Emil Abdullayev kennen, der zwei Jahre zuvor „Save Sheki“ gegründet hatte, um seine Heimatstadt durch gezielte Aufforstung zu verschönern.

„Schnell stellte sich heraus, dass sich die Ziele unserer Initiativen sehr ähneln“, erinnert sich Hilbert. Beide Organisationen setzen auf Baumpflanzungen, um den Klimawandel zu bekämpfen und das Stadtklima zu verbessern.

Schnell stellte sich heraus, dass sich die Ziele unserer Initiativen sehr ähneln."

Georg Hilbert, Mitglied bei "Otto pflanzt"

Natürlich gebe es allein aufgrund der geografischen Lage einige Unterschiede zwischen beiden Strategien, erklärt Georg Hilbert.

Sheki, gelegen am Fuße des Großen Kaukasus, profitiert von seinem günstigen Klima, das eine organisierte Bewässerung der gepflanzten Bäume oft überflüssig macht.

Austausch trotz unterschiedlicher Bedingungen

Die Initiative „Save Sheki“ setzt dabei vor allen Dingen darauf, die Neupflanzungen bewusst um historische Stätten herum vorzunehmen – insbesondere um den Khanspalast im Herzen von Sheki – um das kulturelle und ästhetische Erbe der Stadt zu betonen.

Doch auch wenn sich die Bedingungen beider Initiativen unterscheiden – da die Mitglieder für die gleiche Sache, den Klimaschutz, kämpfen, sei der Austausch sehr wertvoll. „Schon allein, mit welchen politischen Hürden die Initiativen zu kämpfen haben“, meint Felix Bosdorf, Sprecher von „Otto pflanzt“.

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Bei einem ersten offiziellen gemeinsamen Treffen der Organisationen, das im Sommer in Magdeburg stattfand, sei Felix Bosdorf aufgefallen, dass die Umweltinitiativen in Deutschland im Vergleich mit höheren Hürden zu kämpfen haben als in Aserbaidschan.

Letzte Schritte bis zur Benennung der Grünfläche

„Es scheint, dass die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen der Verwaltung und Nichtregierungsorganisationen um einiges besser läuft“, hält er fest. Insbesondere, wenn es um alltägliche Hilfe und Anträge ginge. „Ich vermisse hier ganz stark, dass die Verwaltung auch hinter dem steht, was die Regierung vorgibt.“

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Eine Benennung der gemeinsam bepflanzten Grünfläche, in welcher Form auch immer, könne diese neu gegründete Partnerschaft vertiefen, ist die Magdeburger Initiative überzeugt.

Doch bevor es soweit ist, müssen noch einige bürokratische Absprachen getroffen werden, erklärt Georg Hilbert. „Ich bin mir aber sicher, dass Emil sich darum kümmern wird“, ist er überzeugt.