Ein Magdeburger Baby für Kim Basinger

Magdeburg | Enni Johanna Wannagat dürfte Sachsen-Anhalts jüngster "Kino-Star" sein. Als Baby von Kim Basinger ist sie in "Um jeden Preis" ab Donnerstag im Kino zu sehen.

Enni war gerade einmal sechs Wochen alt, als sie mit Mama Sarah Wannagat (29) nach Hamburg zu den Dreharbeiten fuhr. Heute ist Enni zwei. Und auch wenn die kleine Maus ziemlich überzeugt das Gegenteil behauptet, dürfte sie sich an die Begegnung mit der US-amerikanischen Schauspielerin nicht mehr erinnern. Sehr wohl aber ihre Mama: "Als die Dreharbeiten begannen, kannten wir die Handlung nur grob. Wir waren etwa sieben Tage am Set - allerdings nicht durchgängig. Es waren alle sehr fürsorglich und rücksichtsvoll, um Enni keinem Stress auszusetzen. Aus diesem Grund gab es auch noch ein zweites Baby aus Dänemark, mit dem gedreht wurde", erinnert sie sich. Am Rande kam sie sogar mit Kim Basinger, Jordan Prentice und Sebastian Schipper ins Gespräch: "Aber nur ein bisschen Small-Talk." Kim habe immer wieder über Enni gesagt: "She`s so cute" (dt. Sie ist so süß).

Weil sie so süß und dazu ein pflegeleichtes Baby war, sei Enni auch die ideale Besetzung für diese "Rolle" gewesen. Verschafft hat ihr diese Oma Andrea Hamborg - Magdeburgs bekannteste Wahrsagerin. Die 53-Jährige steht gelegentlich selbst vor der Kamera; hatte unter anderem Rollen im Tatort, Großstadtrevier und "Die Pfefferkörner". Im Gespräch mit einem Regisseur, der ein Baby suchte, erzählte sie von ihrer jüngsten Enkelin. Mama Sarah und Papa Steffen Wannagat stimmten einem Kennenlernen zu und im Handumdrehen war die "Rolle" vergeben.

So richtig vorhersehen konnte die Wahrsagerin das zwar nicht, doch dass Enkelin Enni etwas besonderes in ihrem Leben machen wird, hatte Andrea Hamborg gleich nach der Geburt in ihrer Hand gelesen. Und mehr noch: "Enni trägt das Auge der Vorhersehung in ihrer Hand." Soll heißen, sie könnte die hellseherischen Fähigkeiten von ihrer Oma geerbt haben. So, wie Andrea Hamborg es einst von ihrer Oma geerbt habe. Ob, dem wirklich so ist, bleibt abzuwarten.

Nicht warten muss sie hingegen, ihre Enkelin auf der Leinwand zu sehen. Schon gestern konnte sie den neuen Streifen von Regisseur Anders Morgenthaler bei der Premiere genießen. Obwohl ihre Krebserkrankung sie derzeit Kraft kostet, pendelt sie noch immer zwischen ihrer Heimat Magdeburg und ihrem "neuen" Zuhause Hamburg hin und her. So konnte sie den Film bereits sehen, während alle anderen noch warten.

Es handele sich um ein beklemmendes Drama, dass sich zu einem echten Thriller entwickelt. Kim Basinger in der Rolle der Maria spielt eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die sich mit ihrem Mann Peter (Sebastian Schipper) nichts sehnlicher als ein Kind wünscht. Nach einer erneuten Fehlgeburt , erklären die Ärzte, sie sei zu alt. Eine gefährliche Abwärtsspirale setzt sich in Gang. Um ihren Kinderwunsch wahrzumachen, begibt sie sich an die tschechische Grenze und verfängt in einem Netz aus Gewalt und Illegalität. Ein Film, den die kleine Magdeburgerin Enni,erst in 14 Jahren sehen darf. Und auch Bruder Lion muss noch ein paar Jahre warten. Der Film ist P16. Nur ihre Eltern können ihn sich anschauent. (ka)

In einer früheren Fassung des Textes hieß es, dass der Film in Kinos in Sachsen-Anhalt nicht zu sehen sei. Dies ist falsch. Der Film läuft ab Donnerstag u.a. im Magdeburger Moritzhof. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.