Mehr Bäume Ein Stadtwald für Magdeburgs Westen
Magdeburgs Stadtverwaltung soll prüfen, wo im westelbischen Bereich ein Stadtwald angelegt werden könnte. Einem solchen Antrag hat der Stadtrat zugestimmt.

Magdeburg.
„Wir brauchen mehr Grün im Stadtgebiet. In der Vergangenheit sind zu viele Bäume gefällt worden“, sagt Hoffmann. Ein Defizit hat er auf der westelbischen Seite ausgemacht. Er kann sich vorstellen, dass die Einrichtung eines Stadtwaldes hier Abhilfe schaffen kann und so Klimabilanz und auch Wohlfühlqualität in der Stadt verbessert werden können.
„Es gibt eine Reihe von brachliegenden Flächen in der Stadt, wo ein Stadtwald denkbar wäre“, meint Hoffmann – beispielsweise im Stadtteil Rothensee oder auch am Diesdorfer Graseweg.
Tatsächlich verfügt Magdeburg nur über eine geringe Waldfläche, wie aus einer Stellungnahme der Stadtverwaltung hervor geht: „Die nach Flächennutzungsplan als Wald ausgewiesenen Flächen machen insgesamt nur etwa vier Prozent aus und sind recht heterogen im Stadtgebiet verteilt. Lediglich 14 der 40 Magdeburger Stadtteile verfügen über Waldflächen, wobei die Stadtteile Herrenkrug und Kreuzhorst zusammen bereits 80 Prozent der gesamten Waldfläche aufweisen.“
Konzept für Nachpflanzungen
Um den Verlust des Baumbestandes in den letzten Jahren auszugleichen wurde 2020 das Wiederbepflanzungskonzept „Otto Bäumt sich auf“ beschlossen. In den nächsten Jahren sollen so 6000 Bäume gepflanzt werden. In diesem Konzept sind viele Flächen auf westelbischer Seite enthalten, entgegnet die Stadtverwaltung. Um Irritationen mit dem rechtlich definierten Begriff „Wald“ auszuschließen, würden die flächigen Baumpflanzungen allerdings als „Baumhain“ bezeichnet.
Ungeachtet dessen soll die Verwaltung nun schauen, wo ein Stadtwald angelegt werden kann. Der Stadtrat befürwortete den Hoffmannschen Prüfauftrag dafür.
Sein Ansatz für mehr Grün geht über einen Stadtwald aber noch hinaus. Auch die Errichtung von Stadtteilparks sowie die Umstrukturierung bestehender Anlagen sollen laut jüngstem Ratsbeschluss von der Stadtverwaltung geprüft werden. „In den Stadtteilen müssen mehr grüne Oasen geschaffen werden, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern“, so Hoffmann.
Neue Parks für die Stadtteile
Dem steht die Stadtverwaltung offen gegenüber. Voraussetzung sei aber, dass geeignete Flächen und die nötigen finanziellen Mittel für Planung und Umsetzung zur Verfügung stehen. Im Rahmen der Möglichkeiten würden bereits bestehende Anlagen kontinuierlich entwickelt und ergänzt. Dringenden Überplanungsbedarf sieht die Stadt aktuell unter anderem beim Parkweg Olvenstedt/Olven 1, dem Friedensplatz, Am Teich in Olvenstedt sowie beim südlichen Abschnitt der Elbuferpromenade.
Zusätzlich zu Stadtwald und Parks soll nun auch geprüft werden, wie die Auf- und Abfahrten des Magdeburger Rings mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt werden können. Die Flächen seien zumeist noch ungenutzt, böten aber Potenzial. Auch hier signalisiert die Stadtverwaltung bereits Zuspruch. Allerdings müssten unterirdische Leitungen berücksichtigt werden. Für jede Fläche müssten mit den jeweiligen Versorgungsträgern Absprachen getroffen werden. Das werde Zeit in Anspruch nehmen, hieß es.