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Einbruch Magdeburger Zitadelle erhöht Sicherheit

Viermal innerhalb einer Woche wurde ins Hundertwasserhaus Magdeburg eingebrochen. Nun wird ein neues Sicherheitskonzept vorbereitet.

Von Christina Bendigs 03.05.2018, 01:01

Magdeburg l Eingebrochen wurde ins Hundertwasserhaus in Magdeburg schon öfter. Doch Ende April 2018 schlugen Unbekannte gleich viermal innerhalb einer Woche zu. Ins Café Alt Magdeburg, in die Tiefgarage und auch in eine Wohnung wurde eingebrochen, berichtet der künstlerische Leiter des Hundertwasserhauses, Matias Tosi. „Ein Schaden von mehreren Tausend Euro ist entstanden“, erzählt er. Unter anderem waren auch in den Tiefgaragen abgestellte Autos beschädigt worden. „Wir stehen alle noch unter Schock und machen uns große Sorgen“, so Tosi weiter.

Nach den Einbrüchen hatte er einen nächtlichen Sicherheitsdienst beauftragt, der nicht nur vereinzelt Kontrollgänge macht, sondern die ganze Nacht über vor Ort ist, um weitere Einbrüche zu verhindern. Besonders ärgerlich ist der Schaden aus dem Grund da es sich bei dem Haus um Spezialanfertigungen handelt. „Jede Sache, die an diesem Gebäude kaputt geht, kostet ein Vermögen“, erklärt er.

Gerade jetzt, in der wärmeren Jahreszeit, wo rund um das Haus besonders viel Trubel herrscht, seien Schäden auch sofort sichtbar und würden ein schlechtes Bild auf das Gebäude werfen. Selbst eine Videoüberwachung würde nicht viel bringen. „Die Kameras werden als erstes geklaut oder kaputt gemacht“, so Tosi.

An einem neuen Sicherheitskonzept arbeiten er und sein Team schon länger. „Doch nun müssen wir einen Gang hochschalten“, sagt er. Mit den Jahren sei bereits ein Schaden im fünfstelligen Bereich entstanden. Allerdings habe es früher nur einen Einbruch pro Jahreszeit gegeben.

Besonders schwierig sei, Hundertwassers Grundgedanken eines begrünten Gebäudes mit dem Thema Sicherheit in Einklang zu bringen, sagt er. Auch personell könnte aufgestockt werden, aber dadurch entstünden enorme Kosten, die auf die Mieter umgelegt werden müssten, „und das wollen wir ja nicht“. Eine Woche Nachtstreife von Sicherheitsleuten würde 1000 Euro kosten, so Tosi.

Damit Unbekannte nicht mehr unbemerkt über Terrassen in das Gebäude eindringen können, wurde ein neues Fluchtwege-Konzept erarbeitet, das an mancher Stelle auch das Stutzen der Grünanlagen auf der Grünen Zitadelle vorsieht. Und auch über Videoüberwachung werde nachgedacht.

Und was ist mit der Polizei? „Die Beamten tun, was sie können“, so Tosi. Doch es gebe weitere neuralgische Punkte im Magdeburger Stadtgebiet, an denen die Beamten Präsenz zeigen müssten.