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Elefanten im Zoo Uli und Moyo sind jetzt Magdeburger

Mutiger Neuanfang im Zoo Magdeburg: Gleich an ihrem ersten Tag wagen sich die Elefanten Moyo und Uli ins Wasserbad und aufs Freigelände.

Von Franziska Ellrich 27.06.2018, 01:01

Magdeburg l Wofür ihre alteingesessenen Mitbewohnerinnen – die Elefantenkühe Birma und Mwana – zwei Monate gebraucht haben, benötigen die Elefantenbullen Moyo und Uli nur wenige Stunden. Bereits am ersten Tag nach ihrer Ankunft im Magdeburger Zoo trauen sich die beiden Neuen auf die Außenanlage im Africambo.

Zoodirektor Kai Perret ist begeistert vom Neuzuwachs und sieht den beiden gespannt beim Erkunden zu. Perret: „Unglaublich. So etwas habe ich noch nie erlebt.“

Gerade noch waren die beiden Elefantenbrüder – fünf und sieben Jahre alt – 400 Kilometer lang im Container unterwegs. Am 25. Juni 2018 dann wurde per Kran der Container vor das Elefantenhaus befördert und die Bullen in ihren Stall geführt. Sie kommen aus dem Grünen Zoo Wuppertal in Nordrhein-Westfalen. Dort sind sie auch geboren, die Reise nach Magdeburg war damit ihre erste.

Begleitet wurden sie dabei sowohl von ihren Elefantenpflegern aus Wuppertal als auch von ihren neuen Tierpflegern. Die Magdeburger waren bereits vor einer Woche nach Wuppertal gereist.

Einer von ihnen ist Thomas Rolle. Er ist seit 33 Jahren Elefantenpfleger in Magdeburg. Die beiden Bullen hören am Dienstagnachmittag bereits gut auf ihn, als er sie mit Hilfe von Äpfeln und Möhren über die Außenanlage lockt. „Come here, fine boy“, ruft der Pfleger über den Platz. Die Befehle sind alle auf englisch, damit sie international funktionieren – falls die Tiere mal den Zoo wechseln.

Seite an Seite erkunden die Brüder ihr neues Zuhause. Auf der Außenanlage erhaschen sie einen ersten Blick auf die alteingesessenen Elefantenkühe. Vorsichtig beschnuppern ist hier angesagt. Erst einmal bleiben die Elefanten getrennt. „Man sieht, dass es für die beiden eine ganz neue Situation ist, sie müssen sich erst einmal an alles gewöhnen“, sagt Elefantenpflegerin Vanessa Hagedorn aus dem Wuppertaler Zoo.

Und damit das den Afrikanischen Elefantenbullen ein wenig leichter fällt, bleibt sie mit ihrem Kollegen noch einen Tag in Magdeburg. Vanessa Hagedorn: „Wir machen die ersten Abläufe zusammen, damit die Elefanten auch zuverlässig wieder zurück ins Haus kommen.“

Training ist alles. Deswegen hat der Magdeburger Zoo auch dafür gesorgt, dass der große Transportcontainer, mit dem die Elefanten angereist sind, bereits vor zehn Tagen in Wuppertal angekommen ist. „So konnten wir schon zweimal täglich das Rein- und Rausgehen üben“, erklärt die Wuppertaler Pflegerin.

Mit Moyo und Uli ist der Anfang für die geplante Elefantenbullen-Junggesellengruppe in Magdeburg gemacht. Ihr Umzug fand im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes statt, das vom Zoo Wuppertal aus koordiniert wird. Zwei weitere Bullen sollen folgen. Voraussichtlich wird ein Elefant aus Berlin kommen und einer aus Frankreich. Wann es soweit ist, ist allerdings noch unklar.