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Kulturpreis würdigt engagierte Projekte und Kulturschaffende in Magdeburg / Neuauflage geplant Erster Blauer Bock geht an den Verein "KanTe"

Von Julia Danker 13.02.2012, 04:30

Erstmalig wurden mit dem "Blauen Bock" zehn Preise an Kulturschaffende verliehen. Das Rennen um den Hauptpreis "Der Blaue Bock" 2011 machte der studentische Verein KanTe. Der mit 2000 Euro dotierte Preis wurde vom Beigeordneten Rüdiger Koch übergeben.

Magdeburg l Beeinflusst vom bundesweit einmaligen Studiengang Cultural Engineering habe KanTe e.V. seit 2004 mit zahlreichen Projekten wie "Die Insel" oder "Bucktopia" eine kulturelle Brücke zwischen Campus und Stadt errichtet, sagte Magdeburgs Kulturdezernent und Juryvorsitzender Rüdiger Koch in seiner Laudatio. Der Verein habe sich den Hauptpreis mehr als verdient, so Koch. Er arbeite besonders engagiert, kreativ und hinterlasse nachhaltig Spuren in der Kulturlandschaft Magdeburgs.

Die Freude war in den Reihen des KanTe e. V. entsprechend groß. Julia Krause, Öffentlichkeitsarbeitsbeauftragte des Vereins, meinte: "Wir haben überhaupt nicht mit dem Preis gerechnet und freuen uns natürlich. Über die genaue Förderung haben wir noch nicht gesprochen, aber da wir gerade wieder mitten in der Planung für verschiedene Projekte wie die Insel, f12 oder auch das Upgrade sind, wird sicherlich ein Großteil des Geldes den Projekten zugutekommen", sagte sie der Volksstimme.

Zuvor wurden bereits die drei weiteren Jurypreise für Urban-, Druck- und Kinderkultur (jeweils dotiert mit 1000 Euro) an die nominierten Kulturschaffenden vergeben (siehe Infokasten).

Freuen konnten sich am Freitagabend in der Festung Mark ebenfalls die Gewinner der sechs Publikumspreise. Nicht mit Geld dotiert, aber nicht weniger wichtig war diese Vergabe.

Bis Ende des vergangenen Jahres konnten Magdeburger online über die Gewinner abstimmen. Knapp 1300 Stimmen wurden hierbei für die besten Konzerte, Lesungen, Ausstellungen oder Kneipen (unter dem Stichwort "Zweitwohnzimmer") abgegeben und so "zu einem Gradmesser dafür, wie Magdeburg im vergangenen Jahr kulturell getickt hat", sagt Sandra Kilian, Vorsitzende des kulturkollektiv e.V., welcher den "Blauen Bock" 2011 erstmalig ausgelobt hatte. Mit dem provokanten Namen "Der Blaue Bock" spielte der Verein auf die prominenteste Ruine in der Innenstadt, den Blauen Bock, an: So oft wie das Haus schon abgerissen werden sollte, so oft wurde auch schon die Magdeburger Kultur totgesagt und belächelt. "Trotzdem setzen sich Kulturschaffende dieser Stadt auf eine bemerkenswert positive, etwas trotzig-sture Art dafür ein, dass Magdeburg eine Kulturstadt ist", so Sandra Kilian weiter.

Dabei soll es nicht beim Kulturpeis 2011 bleiben. Noch am Abend der Preisverleihung wurde der Kulturpreis 2012 ausgelobt. "Wenn alles gut geht und wir weiterhin mit Unterstützung rechnen können, dann wird es 2013 die nächste Preisverleihung geben", so die Vertreterin des Stiftervereins. Das Konzept der Jury- und Publikumspreise solle beibehalten werden, sagte Sandra Kilian. "Es ist zwar sehr umfangreich, aber insgesamt sehr gut aufgegangen. Wir nehmen viel für den kommenden Kulturpreis mit und werden sicher einige Punkte verbessern (z. B. Bewerbungen und Abstimmungen)", so ihr Resümee.

Durch den Abend hatte Moderator Moderator Bastian Reiber geführt. Unterstützt wurde der Schauspieler des Theaters Magdeburg dabei vom Improtheater Herzsprung, dem Kabarettisten Lars Johansen und vom Musiker Stephan Michme.

"Die Verleihung selbst war gut, leider aber zu wenig besucht. Ich bin mit den Gewinnern im Großen und Ganzen zufrieden, muss aber auch gestehen, dass ich ein paar Projekte nicht kannte. Man kann ja nicht alles kennen. Für die nächste Preisverleihung wünsche ich mir noch mehr Beteiligung und einen besseren Zuspruch. Dieser neue Wettbewerb muss sich sicher erst etablieren", so der 29-jährige Besucher Stephan Bublitz.

Sandra Kilian zog noch einmal ein Fazit: "Für das erste Mal sind wir sehr zufrieden mit dem Wettbewerb insgesamt. Wir wünschen uns für 2012, dass wir noch mehr Magdeburger erreichen und wir mit dem Blauen Bock zeigen können, wie vielfältig die Magdeburger Kulturlandschaft tatsächlich ist.

Die Preisträger waren sehr dankbar, wir haben auch viel Lob bekommen, aber immerhin steckte ja auch ein Jahr ehrenamtliche Arbeit in dem Projekt", sagte sie.