Europride 2025 Europäisches Zeichen für Vielfalt soll 2025 in Magdeburg gesetzt werden
Mit dem Europäischen Kulturhauptstadt-Titel hat es für Magdeburg nicht geklappt. Dennoch könnte die Stadt 2025 Ausrichter einer Großveranstaltung mit Tausenden Besuchern sein. Der CSD Magdeburg möchte den „Europride“ in die Landeshauptstadt an der Elbe holen.

Magdeburg - Der Christopher Street Day (CSD) in Magdeburg erfreut sich jährlich größerer Aufmerksamkeit. An jenem Tag wird unter anderem gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern demonstriert und ein großes Fest gefeiert. Im Jahr 2025 wollen die Organisatoren der Veranstaltung einen Schritt weiter gehen und ein Großereignis mit Tausenden Besuchern daraus machen: Sie wollen den Europride 2025 in Magdeburg ausrichten. Damit soll ein Zeichen für die sexuelle Vielfalt gesetzt werden.
Die Idee war im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung entstanden, vorgestellt und der Wille bekundet worden.
Seit 1992 wird die Veranstaltung jährlich in einer europäischen Stadt ausgerichtet und erreicht teilweise ein Millionen-Publikum. Dazu gehören eine sogenannte Pridewoche mit Veranstaltungen rund ums Thema, eine Menschenrechtskonferenz und die Abschlussveranstaltung, der Pridewalk (Stolz-Spaziergang), der das meiste Publikum anziehen wird.
500.000 Besucher werden erwartet
Europride soll in kleineren Städte ausgetragen werden
Seit 1992 wird die Veranstaltung jährlich in einer europäischen Stadt ausgerichtet und erreicht teilweise ein Millionen-Publikum. Dazu gehören eine sogenannte Pridewoche mit Veranstaltungen rund ums Thema, eine Menschenrechtskonferenz und die Abschlussveranstaltung, der Pridewalk (Stolz-Spaziergang), der das meiste Publikum anziehen wird.
500.000 Besucher werden erwartet
Etwa 500.000 Menschen aus der nahen und fernen Umgebung Magdeburgs könnten zum Pridewalk in die Ottostadt kommen, wie Falko Jentsch als Vorstandsmitglied des CSD Magdeburg im Kulturausschuss berichtet. Die meisten der Besucher würden als Tagestouristen nach Magdeburg kommen. Für die Konferenz sei bereits mit einem großen Hotelanbieter gesprochen worden.
Er warb um Unterstützung aus der Politik und der Stadtverwaltung – die Hilfe soll nicht vorrangig finanzieller Natur sein, sondern eher symbolisch, indem die Stadt zeigt, dass sie hinter der Veranstaltung steht. Beim Europride in Wien im Jahr 2019 beispielsweise habe bereits der Bürgermeister von Thessaloniki an der Abschlusskundgebung teilgenommen. Finanziell, da ist sich Falko Jentsch sicher, werde der Europride von Sponsoren getragen. Etwa eine halbe Million Euro Kosten seien veranschlagt. Von der Stadt wünscht man sich eine gemeinsame Willensbekundung oder eine gemeinsame Beschlussfassung.
Die Vorbereitungen beginnen schon jetzt. Im Frühjahr 2022 soll ein Bewerbungsbuch eingereicht werden. Anders jedoch als bei der Kulturhauptstadtbewerbung wird nicht eine Jury aus wenigen Personen entscheiden, ob Magdeburg den Zuschlag erhält, sondern alle rund 300 Mitglieder der Pride-Organisation werden ihr Votum abgeben. Nach der Einreichung des Bewerbungsbuches fällt die Entscheidung bereits im Herbst des gleichen Jahres. Wichtig sei, den Mitgliedern der anderen Städte Lust auf die Veranstaltung in Magdeburg zu machen.
Europride soll in kleineren Städte ausgetragen werden
Mehrere Mitglieder des Kulturausschusses zeigten sich begeistert von der Idee. Auch Kulturbeigeordnete Regina-Dolores Stieler-Hinz positionierte sich offen, stellte aber vor dem Hintergrund der Loveparade 2010 Fragen nach der Sicherheit der Besucher und den Kosten.
Sicherheitskonzepte werde es natürlich geben, antwortete Falko Jentsch, erinnerte aber daran, dass der Pridewalk einer Demonstration gleichkomme und nicht auf einem abgegrenzten Areal stattfinde.
Bislang würden noch keine Bewerbungen für 2025 vorliegen. Ein Vorteil für Magdeburg könnte in der Größe der Landeshauptstadt liegen. „Man will nicht mehr in die großen Metropolen gehen, sondern eher die Community in den ländlichen Räumen und kleineren Städten unterstützen“, so Falko Jentsch. 2022 findet der Europride in Belgrad statt, 2024 wird die 2020 abgesagte Veranstaltung in Thessaloniki nachgeholt.
Nun soll ein Antrag vorbereitet werden, der dem Stadtrat vorgelegt werden könnte.