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Nahverkehr Fahrgastverband kritisiert scharf das Aus für Ikea-Bahnanschluss in Magdeburg

Der Fahrgastverband Magdeburg hat die Magdeburger Verkehrsbetriebe MVB deutlich kritisiert. Anlass ist die Kappung der Gleise zu Ikea.

Von Rainer Schweingel Aktualisiert: 31.05.2021, 18:12
Ikea in Magdeburg kann bald nicht mehr mit der Straßenbahn erreicht werden. Die Magdeburger Verkehrsbetrueben kappen den Gleisanschluss und setzen Busse ein.
Ikea in Magdeburg kann bald nicht mehr mit der Straßenbahn erreicht werden. Die Magdeburger Verkehrsbetrueben kappen den Gleisanschluss und setzen Busse ein. Foto: dpa

Magdeburg - Der Fahrgastverband hat die Einstellung des Straßenbahnverkehrs zu Ikea scharf kritisiert. Die Maßnahme sei eine „verkehrs- und klimapolitische Bankrotterklärung“, erklärte Vorsitzender Tom Bruchholz. Und sein Vorstandsmitglied Fred Lasse schiebt nach: „In einer Zeit, wo das höchste deutsche Gericht der Politik ins Stammbuch geschrieben hat, mehr für Klimaschutz zu tun, ist diese geplante Streckenstilllegung peinlich und inakzeptabel und lässt zudem jegliches politisches Gespür vermissen.“

Die Volksstimme hatte in der Ende Mai 2021 berichtet, dass die Straßenbahntrasse zu Ikea ab der Einmündung der Johannes-R. Becher-Straße ab Ende Juni 2021 für vier Jahre stillgelegt wird.

Verband: MVB sagt nicht die Wahrheit

Anlass ist laut MVB die Inbetriebnahme der neuen Strecke in den Kannenstieg hinein. In diesem Zusammenhang werde zunächst ein unvollständiges Gleisviereck in der Kreuzung gebaut, das nur ein Abbiegen in den Kannenstieg ermöglicht. Die Geradeausspur zu Ikea sei solange gekappt, bis aus dem Milchweg heraus die neue Trasse angeschlossen werde. Das Verkehrsunternehmen hatte das mit technologischen Ursachen begründet.

Die Volksstimme berichtete Ende Mai 2021 über die Plane der Magdeburger Verkehrsbetriebe mit Ikea.
Die Volksstimme berichtete Ende Mai 2021 über die Plane der Magdeburger Verkehrsbetriebe mit Ikea.
Quelle: Volksstimme

Wenn die MVB das behauptet, sei dies mehr als absurd. Der Einbau eines unechten Gleisviereckes dauere bei guter Vorplanung einige Wochen, aber keineswegs vier Jahre, schimpfte daraufhin Marco Hennings, stellvertretender Vorsitzender des Fahrgastverbandes. Erneut werde hier den Fahrgästen wie auch schon in Rothensee nicht die Wahrheit gesagt. Ehrlicher wäre es, wenn die MVB den Menschen reinen Wein eingeschenkt und sagt, wir haben weder Straßenbahnen noch Personal, um die neue Linie in den Kannenstieg zu eröffnen, deswegen müssen wir die Linie 1 stilllegen.“ Die geplante Ersatzanbindung zu Ikea mit Bussen bedeute zusätzliches Umsteigen, längere Fahrzeiten und mehr CO2-Ausstoß.

Linie 8 soll zurückkommen

Der Fahrgastverband fordern nun, die Linie 8 ab 2. September wieder in Betrieb zu nehmen und diese auf der Neubaustrecke zum Kannenstieg fahrenzulassen, wie es ursprünglich auch vorgesehen gewesen sei.

Nach einer kurzen Umbaupause könne die Linie 1 dann wieder wie gewohnt zu Ikea fahren. Die Linie 8 werde ohnehin im Süden schmerzlich vermisst, würde sie doch gerade im Schülerverkehr zur deutlichen Entlastung der Linie 2 in Buckau, Salbke und Westerhüsen beitragen.

Was Ikea und die MVB sagen: Hier