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Noch bis Ende der Woche lohnt sich ein Besuch mit Live-Schalte Falken-TV im Museum

Von Christina Bendigs 17.06.2015, 03:08

Noch bis Sonnabend haben Besucher des Naturkundemuseums die Möglichkeit, live zu beobachten, was sich im Falkennest des Naturkundemuseums abspielt. Denn eine Kamera überträgt auf einen Fernseher, was die sechs Jungvögel so treiben.

Altstadt l Mäuse fressen, schon mal die Flügel aufspannen oder das Schnäbelchen in die Sonne halten - die jungen Turmfalken, die am 24. Mai im Nest am Naturkundemuseum geschlüpft sind, haben schon ganz schön zugelegt. Es werde nicht mehr lange dauern, ehe sie ausfliegen, berichtet Marcus Pribbernow, der dort im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Museumspädagogik tätig ist. Was sich derzeit im Nistkasten abspielt, können Besucher des Museums in der Ausstellung "Tierwelt der Stadt" live mitverfolgen. Denn das Museums- team hat eine Kamera im Nest installiert, die Bilder auf einen kleinen Monitor in der Ausstellung sendet.

Voraussichtlich noch bis Ende der Woche wird im Brutkasten reger Betrieb herrschen. Die Eltern der sechs Jungen kommen regelmäßig und füttern sie mit Mäusen. Und gerade während dieser Zeit lohnt sich der Besuch im Museum.

Wenn die Jungen Flugversuche starten, werden sie zwar das Nest auch noch aufsuchen, aber längst nicht mehr so dauerhaft. Und sind sie zirka vier Wochen danach erst selbstständig, suchen sie sich eigene Reviere. Derzeit verlieren sie ihr weißes Daunengefieder und bekommen richtige Federn.

Ein wenig Aufregung gab es kürzlich auch. Thomas Su-ckow war am 9. Juni vor Ort, um die jungen Turmfalken zu beringen. "Wir wollen wissen, wohin sie ziehen, wo sie sich ansiedeln, wie hoch die Sterblichkeit bei den Jungtieren ist", begründet Marcus Pribbernow die Aktion.

Äußerst positiv ist jedenfalls die Zahl der Jungtiere, die im Brutkasten am Naturkundemuseum geschlüpft sind. Sechs Junge seien überdurchschnittlich. Eine Besonderheit sind Turmfalken für die Stadt Magdeburg jedoch nicht. Etwa 60 Brutpaare leben hier, schätzt der Museumsmitarbeiter ein. Die Brutmöglichkeiten hätten sich in den vergangenen Jahren allerdings verschlechtert. Denn durch Sanierung alter Häuser sind Mauerlücken verschwunden, in denen Turmfalken ihre Jungen aufziehen. Das ist beim Museum nicht anders. Da aber Falken schon immer zum Haus gehörten, wurde ein Brutkasten angebracht, in dem nach der Premiere im vorigen Jahr nun zum zweiten Mal Falken brüteten.

Wer mehr über die Tierwelt der Stadt erfahren möchte, ist in der gleichnamigen Dauerausstellung richtig.