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Ungewöhnlicher "Flugunfall" mit einem Happy End Fallschirmspringerin landet direkt in der Fahrzeughalle

Von Matthias Fricke 26.06.2012, 05:23

BeyendorferGrund l Fallschirmspringer treffen nicht immer ihr Ziel - ihre Landefläche befindet sich normalerweise auf dem Flugplatz. Diesmal verirrte sich eine Gastspringerin aus Süddeutschland. Sie hatte am vergangenen Sonntagvormittag Glück im Unglück und schaffte eine Punktlandung in die einzige offene Fahrzeughalle der Magdeburger Berufsfeuerwehr, in der sich zufällig auch kein Fahrzeug befand.

"Uns stockte erst einmal der Atem"

Wachabteilungsleiter Stephan Severidt erinnert sich: "Wir waren acht Feuerwehrmänner und haben gerade an der Drehleiter unsere Ausbildungsstunde absolviert. Dazu fuhren wir das Fahrzeug heraus und ließen das Rolltor offen." Ein glücklicher Umstand, wie sich nur kurze Zeit später zeigte. Denn mit einem lauten Juchzen näherte sich mit hoher Geschwindigkeit eine Fallschirmspringerin von oben und rauschte in nur zehn Metern Höhe und nur einen Meter über dem Schleppdach der Feuerwehr heran. "Uns stockte erst mal der Atem, weil wir erst gar nicht wussten, was da vor unseren Augen eigentlich passiert", erzählt Severidt. Alles lief in nur wenigen Sekunden ab. Erst habe es so ausgesehen, als ob die Frau an einer Laterne hängen bleiben würde, die konnte sie aber durch einen sportlichen Spagat im Flug umgehen. Dann sackte der Schirm weiter ab und landete samt Frau in der offenen Fahrzeughalle.

Es war das einzige Tor, das zu diesem Zeitpunkt offenstand. "Sie traf wie durch ein Wunder diese Lücke", erklärt der Wachabteilungsleiter.

Erste Reaktion: "Huch, das war ja komisch"

Beim Hineinschlittern in die Fahrzeughalle verfing sich der Fallschirm an einer Druckluftleitung und bremste die junge Frau damit ab. Sie blieb rücklings auf dem Boden der Halle und zu den Füßen der Feuerwehrmänner liegen. Anschließend habe sie im Aufstehen gemeint: "Huch, das war ja komisch!"

Das dachten sich die Feuerwehrmänner auch und konnten gar nicht glauben, dass die Frau bei ihrem Sprung in die Fahrzeughalle unverletzt blieb. "Sie hatte ganz offensichtlich nicht mal einen Kratzer abbekommen. Der betreuende Arzt der Gruppe hat die Frau sicherheitshalber später noch einmal untersucht und ebenfalls keine Verletzungen feststellen können", so Severidt. Die Feuerwehrmänner zeigten sich freilich ganz als Gentlemen und halfen dem ungewöhnlich eingeflogenen Gast den Schirm wieder einzupacken und brachten die Frau zurück zu ihrer Gruppe auf dem Flugplatz. Sie gehörte zu den Fallschirmsprungschülern, die am Sonntag zu Gast bei dem hiesigen Verein waren.