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Fernwärmetrasse  Felsen stoppt Arbeiten in Magdeburg

Ein Felsen im Erdreich verhindert vorerst, dass im Magdeburger Westring die neue Fernwärmetrasse verlegt werden kann.

Von Stefan Harter 27.11.2019, 00:01

Magdeburg l Was es mit dem Rohr auf sich hat, das seit mehreren Wochen im Westring in Magdeburg liegt, möchte Volksstimme-Leser Harald Thiele wissen. Als Anlieger ist er von der daraus resultierenden Sperrung des Abschnitts zwischen Spielhagenstraße und Großer Diesdorfer Straße unmittelbar betroffen. „Wann kann man damit rechnen, dass das Rohr irgendwo verbaut wird und der Westring wieder befahrbar ist?“, wandte er sich hilfesuchend an die Redaktion.

Cornelia Kolberg, Sprecherin der Städtischen Werke Magdeburg (SWM), hat auf seine Frage eine Antwort parat. „Der betreffende Bereich am Westring ist noch voraussichtlich bis zum 20. Dezember 2019 gesperrt“, erklärt sie auf Volksstimme-Anfrage.

Doch auch danach wird die Straße nur einspurig befahrbar sein, wie sie einräumt. Der Grund ist das gut 250 Meter lange Rohr, das Teil der neuen Fernwärmetrasse werden soll, die derzeit zwischen Steinkuhle und Beimssiedlung verlegt wird. Dieses sollte eigentlich schon längst unterhalb der Großen Diesdorfer Straße durch den Boden getrieben werden, um den Anschluss zum bereits fertiggestellten Abschnitt im Europaring zu schaffen. Erst kürzlich hieß es, dass der Durchbruch gelungen sei. Bis Oktober sollte die Maßnahme beendet sein.

Doch bei der sogenannten Spülbohrung, bei dem die Leitung unterirdisch durch den Boden getrieben wird, ist man unverhoffterweise auf ein Hindernis im Baugrund gestoßen, wie die SWM-Sprecherin weiter erklärt. Ein Felsen im Untergrund liegt der neuen Leitung im Weg. Um dort durchzukommen, ist nun „eine spezielle Bohrtechnik erforderlich, die vorerst durch den Auftragnehmer nicht zur Verfügung steht“, so Cornelia Kolberg.

Die Folge: Zwangspause in diesem Abschnitt der Trasse. „Die Arbeiten mussten abgebrochen werden“, bestätigt sie. Und sie können voraussichtlich erst im kommenden Frühjahr fortgesetzt werden. Die Anwohner würden dann entsprechend informiert.

Bis dahin bleibt das bereits zusammenmontierte Rohr, einfach wo es ist und überwintert gut gesichert auf der Straße. „Der Fernwärmestrang verbleibt an Ort und Stelle und wird eingehaust und abgesperrt“, erklärt Cornelia Kolberg die halbseitige Sperrung des Westrings. Diese Maßnahme sei mit der städtischen Sperrkommission entsprechend abgestimmt.

Die gut 10,5 Kilometer lange Trasse soll 2021 in Betrieb genommen werden. Bis zu 14.000 Kunden sollen damit aus dem Müllheizkraftwerk mit Wärme versorgt werden können.