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Stützpunkt Süd Frischzellenkur für Magdeburger Feuerwache

Der Stützpunkt der Feuerwache Süd in Magdeburg soll im kommenden Jahr für rund 1,7 Millionen Euro saniert und umgebaut werden.

Von Ivar Lüthe 29.10.2020, 00:01

Magdeburg l Der Stützpunkt der Berufsfeuerwehr im Süden der Landeshauptstadt ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Seit zwei Jahrzehnten ist das Objekt der Stützpunkt für die Brandschützer und zugleich auch das feuerwehrtechnische Zentrum für die Feuerwehren der Stadt. In der Zeit hat sich einiges verändert, was den Arbeitsschutz anbelangt. Außerdem sind eine Reihe von zusätzlichen Aufgaben hinzugekommen.

In seinem jetzigen Zustand entspricht die Feuerwache Süd nicht mehr den Anforderungen. Mit einer grundhaften Sanierung sollen nun sowohl arbeitsschutzrechtliche wie auch räumliche und technische Missstände beseitigt werden.Und auch Corona spielt bei den Umbauüberlegungen eine Rolle. Die Stadt plant, das Objekt im kommenden Jahr für rund 1,7 Millionen Euro zu sanieren.

Eine entsprechende Vorlage soll dem Stadtrat auf seiner nächsten Sitzung am 5. November zur Entscheidung vorgelegt werden.

Vorrangiges Ziel der Umbaumaßnahmen ist es, allen unaufschiebbaren Belangen des Arbeitsschutzes nachzukommen. Damit soll der Weiterbetrieb für die nächsten 15 Jahre abgesichert werden, heißt es. Geplant sind unter anderem bauliche Veränderungen, um bei Einsätzen kontaminierte und bereits gereinigte Bekleidung und Ausrüstung voneinander trennen zu können. Derzeit wird kontaminierte Bekleidung und Ausrüstung teilweise im Freien beziehungsweise in den Fluren gelagert. Eine direkte Annahme in den Werkstätten ist nicht vorhanden.

Ein weiterer Punkt, der mit der Sanierung verbessert werden soll, ist die nächtliche Alarmierung der Einsatzkräfte. Derzeit gehen bei einer Alarmierung in jedem Raum Warnlichter an und ein Gong ertönt. Das soll sich künftig ändern. Vor allem in den Ruheräumen. Hier sollen die Einsatzkräfte einsatz- und fahrzeugspezifisch alarmiert werden. Sprich, es werden bei nächtlichen Einsätzen nicht mehr alle, sondern nur die Einsatzkräfte „geweckt“, die auch gebraucht werden, erklärt Brandrat Marc Steidel, Abteilungsleiter Technik bei der Berufsfeuerwehr Magdeburg.

Die Ruheräume für die Einsatzkräfte sind ein weiterer wichtiger Punkt beim Thema Arbeitsschutz. Aktuell ist es noch so, dass es pro Wachabteilung einen Raum gibt, in dem die Einsatzkräfte schlafen können. Drei Feuerwehrleute teilen sich dabei je einen Raum. Das sei angesichts der Corona-Pandemie zwingend zu verändern. Zudem: „Eine Mehrfachbelegung der Zimmer ist gemäß einer Festlegung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in 2020 nicht mehr zulässig. Hieraus resultiert die Notwendigkeit zum Umbau des Ruhebereichs zu Einzelruheräumen mit funktionsbezogener Alarmierung, analog des Umbaus in der Feuerwache Nord“, heißt es in der Beschlussvorlage für den Stadtrat.

Mit dem Umbau der Feuerwache Süd soll es zudem einige organisatorische Änderungen geben. So soll künftig das Sachgebiet Aus- und Fortbildung in der Feuerwache Süd sein Domizil bekommen. Aktuell sind die Mitarbeiter auf die Wachen Nord, Süd und die Rettungswache verteilt. Da viele Ausbildungen der Freiwilligen Feuerwehren sowie der Lehrgang zum Truppführer für die Berufsfeuerwehr vorzugsweise auf der Feuerwache Süd stattfinden, da sich hier auch das Gerätelager der Feuerwehr Magdeburg befindet, soll das Fachgebiet nun komplett dort einziehen. Außerdem sollen in der Wache Süd Räume für den Ausweichstab des Katastrophenschutzstabes der Landeshauptstadt hergerichtet werden.

Laut Plan sollen die Umbauarbeiten im Sommer 2021 beginnen und bis zum Jahresende andauern. Damit die Berufsfeuerwehr auch in dieser Zeit einsatzbereit bleibt, ist geplant, Unterkunftscontainer auf dem Gelände aufzustellen.