Garagen fallen für grünen Platz
Wie sehr Magdeburger am Grün ihrer Stadt hängen, zeigen die Diskussionen, die Baumfällungen begleiten. An der Klinke soll ein Garagenkomplex durch öffentliches Grün ersetzt werden.

Magdeburg - Vertraglich ist bereits alles geregelt. Die Stadt hat das Areal mit Zugang über die Leipziger Straße (Stadtteil Leipziger Straße) und insgesamt 48 Garagen im Bereich zwischen der Humboldtstraße und der Leipziger Straße vom Eigentümer, der Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) Magdeburg, im Oktober 2020 erworben. 17 Garagen standen zu diesem Zeitpunkt bereits leer, den Nutzern der noch vermieteten Garagen ist seitens der Wobau zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt worden. Dies geht aus einer Stellungnahme der Verwaltung auf eine Anfrage von Stadträtin Anke Jäger (Die Linke) hervor.
Ersatzstellplätze sollen demnach auf einer städtischen Fläche an der Helle Straße (Höhe Magdeburger Ring) in knapp 300 Metern Entfernung vom Garagenhof angeboten werden.
Kein Bedarf an neuem Spielplatz
Wozu der Aufwand? Das erworbene Grundstück soll als öffentliche Grünfläche entwickelt werden. „Die Erlebbarmachung der Klinke steht weiter im Fokus“, wie es von der Stadtverwaltung heißt. Offen ist derzeit, in welcher Form hier verweilt werden kann. Denn laut Spielplatzkonzeption der Stadt besteht für das umliegende Wohnquartier kein zusätzlicher Bedarf, sprich es sind genügend öffentliche Spielflächen in der Umgebung vorhanden. Mit dem Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg (SFM) soll daher herausgefunden werden, „inwieweit Erholungsnutzungen hier etabliert werden können und sollten, auch vor dem Hintergrund, dass es sich hierbei um eine potenzielle Ausgleichsfläche handelt und bereits große Altbäume vorhanden sind“, heißt es von der Verwaltung.
Pächter hofften auf Kaufmöglichkeit
Bereits fest steht, dass eine öffentliche Durchwegung entlang des Flüsschens Klinke „mit einem fachgerecht hergestellten Weg“ nicht eingerichtet werden kann – das geben die Platzkapazitäten vor Ort nicht her. Außerdem würde der Wegebau mit einem „erheblichen Eingriff in den vorhandenen Baumbestand“ einhergehen. Daher hatte der Stadtrat während seiner Sitzung im Mai auch beschlossen, dass auf den Bau eines Radweges entlang der Klinke verzichtet werden soll.
Die Garagengemeinschaft hatte bis zuletzt auf eine Möglichkeit des Kaufs der Garagen gehofft, fand aber mit ihrem Anliegen nicht die nötige Mehrheit.