1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Worte aus der Kirche: Gedanken zum Sonntag: „Da hilft alles nix ...“

Worte aus der Kirche Gedanken zum Sonntag: „Da hilft alles nix ...“

Mit ihren persönlichen Gedanken melden sich Christen in Magdeburg am Sonntag zu Wort. Diesmal Wolfgang Gerlich, Diakon der katholischen St.-Norbert-Gemeinde Buckau.

21.01.2024, 09:00
Der Sonntag ist für Christinnen und Christen der Wochentag, um Gottesdienst zu feiern und Gott zu loben. An einem Sonntag ist Jesus auferstanden. So steht es in der Bibel (Lk 24,1-8; Joh 20,1-16).
Der Sonntag ist für Christinnen und Christen der Wochentag, um Gottesdienst zu feiern und Gott zu loben. An einem Sonntag ist Jesus auferstanden. So steht es in der Bibel (Lk 24,1-8; Joh 20,1-16). Foto: Imago

Wenn meine Mutter einen Satz mit diesen Worten begann, wusste ich, dass es jetzt ungemütlich bis anstrengend werden wird. Denn meistens wird diese Redewendung gebraucht, wenn es darum geht, sich einer unangenehmen, lästigen, an-strengenden Herausforderung zu stellen. „Da hilft alles nix, das muss jetzt gemacht werden, ob es mir passt oder nicht…“, so ist diese Redewendung gemeint.

Da hilft eben kein Hinausschieben, kein Ignorieren, kein Jammern, kein irgendjemand die Schuld zuschieben. „Da hilft alles nix“ heißt aber nicht „Da ist nichts mehr zu machen, hier sind Hopfen und Malz verloren, das kannst du hier alles vergessen…“

Am Anfang dieses Jahres, das mit seinen Problemen, Fragen und auch Ängsten da weitermacht, wo das andere aufgehört hat, wäre es durchaus hilfreich, eben nicht die Hoffnung aufzugeben, sondern mit den mutigen Worten zu starten „Da hilft alles nix, wir packen das jetzt mal an.“

Was man dafür braucht? Na ja, jedenfalls keine rosarote Brille, die alles einfach und schön erscheinen lässt, aber auch keine miesepetrige Stimmung, die einem den Blick für das Schöne nimmt.

Tröstende Worte von Jesus

Für mich dürfen drei Dinge nicht fehlen: ein gutes Stück Zuversicht, Vertrauen darauf, dass ich nicht allein bin, und eine Portion Mut, die mir die Angst nimmt.

Dabei helfen mir immer wieder Worte und Begebenheiten aus der Bibel. Sie zeugen von der Kraft, die der Glaube an Gottes gute Gegenwart geben kann. Da ist das „Fürchtet euch nicht!“, ein ganz zentrales Wort der Bibel. Oder es sind die tröstenden Worte, die Jesus zu seinen engsten Freunden sprach, als sie Angst hatten oder alle Hoffnung erloschen war: „Ich bin bei euch!“

Ich glaube, dass in diesem Grundvertrauen in die Nähe Gottes eine Quelle für Kraft und Zuversicht, für Ausdauer und Geduld, für persönliche Zuwendung und menschliche Solidarität zu finden ist. Und ich glaube, dass Gott uns Gutes zutraut, dass wir miteinander Gutes bewirken können, manchmal im Kleinen und Alltäglichen, manchmal aber auch als Gemeinschaft vieler, in einem Dorf, einer Stadt oder gar einem ganzen Land.

Auch oder gerade dann, wenn es viel zu tun gibt. Es hilft ja alles nix …