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Worte aus der Kirche Gedanken zum Sonntag: Dienen ohne Liebe ist Sklaverei

Mit ihren persönlichen Gedanken melden sich Christen in Magdeburg am Sonntag zu Wort. Diesmal Andrii Kadlubitskyi, Pfarrer der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche in Magdeburg.

25.02.2024, 08:00
Jesus von Nazareth ist die zentrale Figur des christlichen Glaubens. Das Neue Testament beschreibt ihn als den Sohn Gottes und erzählt von seinen wundersamen Taten und Gleichnissen.
Jesus von Nazareth ist die zentrale Figur des christlichen Glaubens. Das Neue Testament beschreibt ihn als den Sohn Gottes und erzählt von seinen wundersamen Taten und Gleichnissen. Foto: IMAGO/Shotshop

Liebe manifestiert sich durch Dienen – jeder von uns hört mehr oder weniger die Stimme Gottes! Die Frage ist nur, wie stark diese Stimme durch uns wirken kann.

Jesus ruft uns dazu auf, mit Gott zu leben und an ihn zu glauben. Mit Gott zu leben und an ihn zu glauben, führt zu völligem Vertrauen. In diesem Vertrauen auf Gott werde ich vor allem sein Diener.

Das demütigt mich überhaupt nicht, es ist eine natürliche Beziehung zwischen Gott und Mensch. Gott dient mir auch in vielen Momenten meines Lebens. Die Rolle eines Dieners besteht darin, anderen zu helfen. Daher kann man sagen, dass Gott für mich zum Diener wird, und genau das möchte er mir auch beibringen.

In einem solchen Dienen gibt es keine Demütigung, denn er entspringt der Liebe. Ohne Liebe kein Dienen! Dienen ohne Liebe bedeutet Sklaverei! Jesus kam, um mich aus der Sklaverei zu befreien und gleichzeitig zu lehren, wie man anderen so dient, wie er es tut. Jesus offenbart mir Gottes Liebe, in dieser Liebe dient Gott mir durch Jesus Christus. Auf diese Weise soll ich auch anderen dienen!

Andrii Kadlubitskyi, Pfarrer der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche in Magdeburg (UGKK)
Andrii Kadlubitskyi, Pfarrer der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche in Magdeburg (UGKK)
Foto: Kadlubitskyi

Ohne Liebe möchte ich jedoch oft andere Menschen und Gott selbst zu Sklaven meiner Wünsche machen, und das ist es, was ich zuallererst will! Als Beispiel der Krieg in der Ukraine. Der 24. Februar markiert den zweiten Jahrestag der umfassenden Invasion Russlands in der Ukraine. Wo nach dem Willen einer Person andere zu seinen Sklaven werden, um persönliche Ziele zu erreichen. Wo Gott selbst zur „Geisel“ wird, wenn der Krieg von der Kirche selbst gesegnet wird.

Gott ist kein Sklave meiner Bitten. Wenn er mir dient und hilft, dann möchte er, dass ich anderen diene und ihnen helfe. „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ Joh. 13.14-15.