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Worte aus der Kirche Gedanken zum Sonntag: Einsam oder nicht

Mit ihren persönlichen Gedanken melden sich Christen in Magdeburg am Sonntag zu Wort. Diesmal Bernd Willerding von der Scala-Gemeinde Magdeburg.

09.07.2023, 07:00
Aller Anfang ist schwer …, gilt das auch für den Glauben? Viele Menschen fühlen sich immer wieder ganz am Anfang bei den Fragen: Gibt es Gott? Was bedeutet es, Christ zu sein?
Aller Anfang ist schwer …, gilt das auch für den Glauben? Viele Menschen fühlen sich immer wieder ganz am Anfang bei den Fragen: Gibt es Gott? Was bedeutet es, Christ zu sein? Foto: stockpics - stock.adobe.com

Magdeburg - Kürzlich trifft meine Frau einen jungen Spanier mit seiner Frau im Discounter. Beide schauen sich hilflos Waschmittelpackungen an. Sie sprechen miteinander Englisch, so dass meine Frau ihr Dilemma versteht und sie berät. Daraus entsteht eine Einladung und wir verbrachten einen Sonntag mit ihnen.

Glück auf allen Seiten, und die beiden fanden einen Weg aus ihrer Einsamkeit. Die Statistiken zeigen, dass Einsamkeit ein stark wachsendes Problem ist. Es gibt immer mehr Einzelhaushalte. Immer mehr alte Mitbürgerinnen und Mitbürger vereinsamen und rutschen in die Altersdepression. Dazu trägt Einsamkeit maßgeblich bei.

„Jeder soll dem anderen helfen, seine Last zu tragen. Auf diese Weise erfüllt ihr den Auftrag, den Jesus Christus uns gegeben hat.“ So ermutigt uns die Bibel im Brief an die Galater. Zusammen leben ist viel schöner.

Bernd Willerding von der  Scala-Gemeinde Magdeburg
Bernd Willerding von der Scala-Gemeinde Magdeburg
Foto: Scala-Gemeinde Magdeburg

Genau das erzählen mir so viele von früher. Da war das Miteinander viel einfacher. Heute leben so viele Menschen für sich, und man kennt seine Nachbarn gar nicht mehr. Wie wäre es, wenn wir das wieder ändern? Wir haben uns entschieden, unsere Nachbarn in der Straße zu grüßen, ihre Pakete anzunehmen. Bald wollen wir einen Grillabend für Nachbarn organisieren. Und dann schmeckt das Essen gleich viel besser.

Wie berührt sind wir oft, wenn uns unsere Freunde aus Afghanistan zum Essen einladen. Da steht so viel auf dem Tisch. Wir werden so verwöhnt und wundern uns über ihre Freigiebigkeit. Wir bekommen wertige Geschenke von ihnen, obwohl sie so wenig Geld haben. Ich lerne dazu, und es fordert mich heraus.

Wenn wir wieder mehr miteinander unser Leben teilen, wird unsere Einsamkeit sich reduzieren und unser Leben wird lebenswerter. Das ist eines meiner Gebete für unsere Gesellschaft, denn zusam ist besser als einsam.