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Worte aus der Kirche Gedanken zum Sonntag: Setzen wir aufs richtige Kapital?

Mit ihren persönlichen Gedanken melden sich Christen in Magdeburg am Sonntag zu Wort. Diesmal Pfarrer Anthony Wenger Fisher.

24.03.2024, 08:00
Der Heilige Stephanus ist in der katholischen Kirche Schutzpatron der Böttcher, Kutscher, Maurer, Steinhauer, Pferdeknechte, Weber, Schneider und Zimmerleute. Er wurde gesteinigt, wegen seines Bekenntnisses zum Christentum.
Der Heilige Stephanus ist in der katholischen Kirche Schutzpatron der Böttcher, Kutscher, Maurer, Steinhauer, Pferdeknechte, Weber, Schneider und Zimmerleute. Er wurde gesteinigt, wegen seines Bekenntnisses zum Christentum. Foto: Matthias Bein/dpa

Kennen Sie die fünf Arten von Kapital? Finanzielles Kapital sind unsere materiellen Schätze. Sie werden in Euro gemessen.

Physisches Kapital umfasst unsere verfügbare Zeit und körperliche Energie. Wir messen sie in Stunden und Gesundheit.

Auch Kreativität ist ein Kapital

Unser intellektuelles Kapital besteht aus unserer Kreativität und unserem Wissen, gemessen in Ideen und Informationen. Und unser soziales Kapital ergibt sich aus der Quantität und Qualität unserer Beziehungen. Die Währung dafür heißt Familie und Freunde.

Anthony Wenger Fisher, Pfarrer Elbkirche Magdeburg
Anthony Wenger Fisher, Pfarrer Elbkirche Magdeburg
Foto: Wenger Fisher

Für die meisten am schwierigsten zu greifen ist das geistliche Kapital. Es beschreibt unseren Zugang zu göttlichen Ressourcen wie innerem Frieden, selbstloser Liebe, unerschütterlicher Hoffnung, tiefem Gottvertrauen, sprühender Freude, klarem Lebenssinn, wahrer Weisheit und dienender Autorität.

Im christlichen Glauben ist das geistliche Kapital das größte

Jesus war die Person mit dem größten geistlichen Kapital, das ein Mensch je hatte. Für ein gelingendes Leben kommt es darauf an, die Arten von Kapital richtig zu gewichten. Jesus hat das in Geschichten veranschaulicht.

In einer erlässt ein Verwalter, dem gekündigt wurde, als letzte Aktion den Gläubigern seines Herrn Schulden. Jesus lobt ihn dafür, dass er finanzielles Kapital in soziales Kapital umwandelt. Freunde sind wichtiger als Geld.

Besitz nicht zu hoch achten

Kurzsichtig nennt Jesus Menschen, die Besitz gewinnen und dabei ihre Seele verlieren. Sie bauen finanzielles Kapital auf, das sie im Tod nicht mitnehmen können, und vernachlässigen das geistliche Kapital, das sie nach dem Tod brauchen.

Für Jesus steht geistliches Kapital an erster Stelle. Es bietet die höchste Lebensqualität und währt am längsten. Danach kommt soziales Kapital gefolgt von physischem Kapital, dann intellektuellem Kapital und zuletzt finanziellem. Wie ist Ihre Wertehierarchie? Welches Kapital haben Sie überbewertet? Welches vernachlässigt?