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Worte aus der Kirche Gedanken zum Sonntag: Wahrer Gott und wahrer Mensch

Mit ihren persönlichen Gedanken melden sich Christen in Magdeburg am Sonntag zu Wort. Diesmal Julia Köster von Christlichen Verein Junger Menschen.

04.06.2023, 08:00
Für Christen steht das Kreuz für den Tod des Sohnes Gottes. Der Überlieferung nach musste Jesus das Kreuz, an dem er sterben sollte, selbst zum Ort der Hinrichtung tragen.
Für Christen steht das Kreuz für den Tod des Sohnes Gottes. Der Überlieferung nach musste Jesus das Kreuz, an dem er sterben sollte, selbst zum Ort der Hinrichtung tragen. Foto: Choat - stock.adobe.com

Magdeburg - Vor einigen Wochen kamen wir während eines Gesprächs in unserem Kinder- und Jugendhaus auf die Frage: „Was ist Gott eigentlich für ein Mensch?“ Bei dieser Frage musste ich erst einmal kurz innehalten. Sie wurde in den vergangenen Jahrhunderten bereits auf diversen Konzilien (Zusammenkünften) erörtert. Um sich ihr zu nähern, gilt es, einen Blick auf die Trinität, auch Dreieinigkeit, Gottes zu werfen. Gott offenbart sich in der Bibel in verschiedenen Seinsformen, sowohl als Gott, der Vater und Schöpfer, Gott, der Sohn, und Gott, der Heilige Geist. In zahlreichen Erzählungen machen Menschen ganz persönliche Erfahrungen mit diesen drei Erscheinungsformen.

Als Christinnen und Christen glauben wir daran, dass Gott in Jesus Christus, seinem Sohn, Mensch geworden ist. Im Neuen Testament können wir von seinem Wirken lesen. Jesus ist wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich, in einer Person.

Das Besondere an ihm ist allerdings, dass er unfehlbar ist, hierin zeigt sich das Göttliche. Nun können wir heute dem Menschen Jesus nicht mehr in Person begegnen. Wir stehen vor der Herausforderung, dass wir ihn zwar nicht sehen, aber doch glauben.

Julia Köster, Leitende Referentin und pädagogische Leitung des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Magdeburg.
Julia Köster, Leitende Referentin und pädagogische Leitung des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Magdeburg.
Foto: CVJM

Damit sind wir nicht allein, nach Jesu Tod und Auferstehung begegnet einer seiner Jünger, Thomas, dem auferstandenen Jesus. Er zweifelt, ob er wirklich Jesus vor sich hat. Jesus fordert ihn auf, seine Wundmale zu berühren. Thomas, auch der Zweifler genannt, hat die Chance, sich von der Echtheit zu überzeugen. In diesem Zusammenhang nennt Jesus selbst die Menschen, die nicht sehen und doch glauben, selig. Glaube hat immer etwas mit Vertrauen zu tun. Das lateinische Wort „fides“ kann mit Glaube, Vertrauen und Zutrauen übersetzt werden.

Kommen wir nun auf die eingangs gestellte Frage zurück. Gott zeigt sich uns in der Gestalt seines Sohnes Jesus. Durch die Bibel erfahren wir, wie er gelebt und gehandelt hat. Dies soll uns als Orientierung und Hilfestellung dienen, damit wir Gott ähnlicher werden können. Indem wir unser Handeln daran ausrichten, zeigen wir so unseren Mitmenschen etwas von Gottes Wesen, der/die andere kann Gott in einem/r jeden von uns entdecken. Dies ist wahrlich ein Prozess, da wir als Menschen fehlbar sind. Gott hat uns jedoch durch seinen Heiligen Geist einen Helfer an die Seite gestellt, der uns leiten möchte.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen gesegneten Sonntag, sowie einen guten Start in die neue Woche.