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Großinvestition Tunnelbau Magdeburg trotzt der Kälte

Die 139-Millionen-Euro-Baustelle in der Magdeburger City kennt keine Winterpause. Einige Arbeiten bleiben beim Frost aber liegen.

Von Martin Rieß 01.03.2018, 16:45

Magdeburg l Frostige Temperaturen machen dieser Tage auch auf der Magdeburger Tunnelbaustelle den Bauarbeitern das Leben schwer. Doch die Arbeiten gehen voran.

So wurden in den Wochen bis zum 1. März 2018 die gläsernen Überdachungen an der Treppe zwischen den Bahnsteigen 7 und 8 installiert. Die Reisenden sollen hier sicher vor Regen die Strecke zwischen den Zügen und der künftigen Haltestelle der Magdeburger Verkehrsbetriebe am Kölner Platz überwinden können.

Die Brücken und Bahnsteige der Deutschen Bahn gehen dieses Wochenende in Betrieb, weshalb für fast zwei Tage der Hauptbahnhof nicht per Bahn zu erreichen ist.

Während das Glasdach bereits vorhanden ist, wird an der Treppe, die dieser Tage noch nicht für den Publikumsverkehr freigegeben wird, gearbeitet. Während die Brücken selbst ihr Inneres in Beton auch nach außen zeigen, werden andere Teile der Wände in den kommenden Monaten mit gelben Klinkersteinen verkleidet.

Noch längst nicht in Betrieb geht die Haltestelle am Kölner Platz, über der sich das Glasdach befindet und wo die Treppe von den Gleisen 7 und 8 mündet und zu der auch die Reisenden von Gleis 9 gelangen: Derzeit wird unten noch an der Fertigstellung der Tunneldecke gearbeitet, zuletzt sind die Bereiche an der Reihe, an denen in einigen Wochen die alten Eisenbahnbrücken der Bahnsteige 1 bis 5 aus den Lagern gehoben werden.

Erst wenn die Tunneldecke komplett ist, kann nicht allein das Ausheben der eigentlichen Tunnelröhre unter der Decke und zwischen den aus Betonbohrpfählen zusammengesetzten Tunnelwänden beginnen. Dann können auch die Gleisbauer ran, um die neuen Schienen für die Straßenbahn zwischen Otto-von-Guericke-Straße und Damaschkeplatz zu verlegen.

Tiefbauamtschef Thorsten Gebhardt erläutert: „Wir haben vertraglich fixiert, dass im Laufe der Bauarbeiten während der Sperrpause der Deutschen Bahn für die Gleise 1 bis 5 alle an Tunneldecke und Bohrpfählen möglichen Arbeiten darunter im Sommer abgeschlossen werden.“

Derzeit ist eines der beiden großen Tunnelbohrgeräte im Einsatz: Vor der ehemaligen Feuerwache Mitte wird an einer Tunnelwand gearbeitet. Das zweite Gerät ist aufgrund der tiefen Temperaturen derzeit nicht in Betrieb. Für die kommenden Tage stehen auch für das Nachbargebäude Sicherungsarbeiten an, um hier arbeiten zu können.

Wegen der niedrigen Temperaturen können derzeit keine Tunneldecken betoniert werden. Weiter laufen aber Arbeiten an den Verschalungen und an den Bewehrungen für die Tunneldecke.

Mit dem Beginn der Sperrpause für die Züge auf den Gleisen der Deutschen Bahn werden auch die Arbeiten unterhalb intensiviert: Dann wird hier die ganze Woche in zwei Schichten zu zehn Stunden gearbeitet.

Aufgrund dessen, dass Bohrpfähle neu geplant werden mussten, da sehr viel Zement in die alten Wände injiziert werden musste und die Baupreise in die Höhe geschnellt sind, belaufen sich die jetzigen Kostenplanungen deutlich über den ursprünglichen Überlegungen. Derzeit ist von 139 Millionen Euro die Rede. Zum Baubeginn hieß es, dass der Preis für das Großprojekt unter 100 Millionen Euro liegen werde. Frühere Schätzungen lagen sogar noch weit darunter.

Daneben ist derzeit noch die Stelle des Projektleiters seitens der Magdeburger Stadtverwaltung nicht besetzt. Noch in der Probezeit war der bisherige Amtsinhaber ausgestiegen.