1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Hochsaison für Magdeburger Sammelhöfe

Wertstoffe Hochsaison für Magdeburger Sammelhöfe

Auf den Magdeburger Wertstoffhöfen können Bürger vom alten Kühlschrank bis zum Gartenausputz vieles loswerden. Ausnahmen gibt es dennoch.

Von Jana Heute 26.02.2019, 00:01

Magdeburg l Der Wertstoffhof am Fuße der alten Cracauer Deponie in Magdeburg: Oben auf dem Hügel wird im Solarpark die Sonne eingefangen, unten all das, was die Magdeburger an Aussortiertem und Ausrangiertem loswerden wollen: vom kaputten Kühlschrank, über Sperrmüll, Altreifen bis zum Grünschnitt.

Im Minutentakt nehmen Autos Kurs auf die Sammelstelle. Die orangefarbenen Container stehen schon parat, um die Lieferungen in ihren großen Bäuchen aufzunehmen. „Für einen Freitagvormittag ist schon ordentlich was los“, kommentiert Nico Schulze das rege Kommen und Gehen. Er ist Sachgebietsleiter Deponie- und Umweltmanagement und damit Chef auch über den Cracauer Wertstoffhof.

Mit den steigenden Temperaturen wächst offenbar die Lust am Aufräumen und Ausputzen vor allem in den Gärten. Gartenfeuer sind in Magdeburg seit Jahren verboten. Was nicht in die Biotonne passt oder kompostiert werden kann, lässt sich alternativ per Selbstanlieferung an den städtischen Wertstoffhöfen entsorgen. Der Sammelhof Cracauer Anger ist einer davon.

Ein Kubikmeter Grünschnitt können Selbstanlieferer mit Magdeburger Wohnanschrift hier jederzeit abliefern - kostenlos. Erst darüber wird eine Gebühr fällig. „Die meisten kommen aber mit kleineren Anhängern oder Säcken, da passt eh nicht mehr rein“, berichtet Nico Schulze. Ein Kubikmeter pro Anlieferung frei: Manche fahren dann eben auch ein paar mal und müssen so nichts dazu bezahlen.

Beim Sperrmüll geht es ein bisschen strenger zu. Auch hier ist die Anlieferung bis zu einem Kubikmeter kostenfrei, darüber hinaus muss bezahlt werden - momentan 20 Euro für bis zu zwei Kubikmeter. Die Leute fragten schon, warum sie an den Sammelstellen zahlen müssen, wo doch der Sperrmüll sonst kostenlos zu Hause abgeholt werde, berichtet Schulze.

Hier spiele der Umweltgedanke eine Rolle, argumentiert er. „Bei den Sperrmüllabfuhren im Stadtgebiet werden die Touren optimiert. Das soll vorrangig genutzt und vermieden werden, dass die Leute den Sperrmüll mit ihren Autos durch die Stadt fahren“, so Schulze.

Wunschtermine für die Sperrmüllabfuhr gibt es zwar auch, die aber sind kostenpflichtig. Wenn der Schrank oder die Couch wirklich zügig weg müssen, dann sei tatsächlich der Weg zu den Wertstoffhöfen die richtige Lösung, meint Nico Schulze. „Besser jedenfalls, als dass die Sachen in die Landschaft gekippt werden.“

Das ist auch der Grund, weshalb die Mitarbeiter auf den Höfen durchaus Kulanz zeigen. „Wir werden keinen Kunden mit drei Farbeimern wegschicken, nur weil er nicht aus Magdeburg kommt“, nennt Nico Schulze ein Beispiel. Die festen Schadstoffsammelstellen Cracauer Anger und Hängelsberge würden gern von Bewohnern der Umlandkreise aufgesucht, wo es nur Schadstoffmobile mit begrenzten Terminen gebe. „Das muss aber die Ausnahme bleiben“, betont Schulze.

Beim Thema Altautoteile müssen die Mitarbeiter dann jedoch passen. Außer Altreifen und Batterien nehmen die Wertstoffhöfe nichts an. „Wir hatten hier schon Leute, die mit Autositzen kamen“, erzählt Nico Schulze. Die könnten ebenso wenig angenommen werden wie Autotüren, Lenkräder oder Stoßstangen. „Das alles fällt unter die Altautoverordnung“, sagt er. Autorecycler seien hierfür zuständig. Solche Verwerter gebe es auch in Magdeburg.