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Hochwasserschutz Mauerbau dauert länger und wird teurer

In der Ost-, Zoll- und Turmschanzenstraße in Magdeburg wird am Hochwasserschutz gebaut. Aber: Die Kosten für den Hochwasserschutz steigen.

Von Michaela Schröder 23.12.2015, 00:01

Magdeburg l Mehr Schutz gegen Überflutung verspricht die neue Hochwasserschutzanlage auf dem Magdeburger Werder. Die Mauern in der Oststraße, Zollstraße und Turmschanzenstraße sollen künftig vor einem Hochwasser mit einem Pegel von maximal 7,80 Metern schützen. Mit dem neuen Richtwert von 7,80 Meter sind ca. 30 Zentimeter Puffer zum Rekordhochwasser 2013 enthalten.

Eigentlich war anvisiert, die Baumaßnahme in der Zollstraße Ende des Jahres abzuschließen. Dieser Termin kann nicht mehr gehalten werden. Voraussichtlich erst Ende Januar werde allein die Betonwand fertiggestellt. „Die Arbeiten an der Hochwasserschutzwand in der Zollstraße sind in den vergangenen Wochen gut vorangekommen“, resümiert Thorsten Gebhardt, Leiter des Magdeburger Tiefbauamts im Gespräch mit der Volksstimme. Angesichts im Untergrund aufgefundener Hindernisse bestand im Sommer teilweise eine Baubehinderung bei den Spundungsarbeiten. Zwischen der Stadt und der ausführenden Firma gab es Gespräche, um die nicht ausreichend schnell laufenden Bauarbeiten zu forcieren. Dank der trockenen Witterung seien die Arbeiten jetzt in vollem Gange. Im Bereich des „Theater an der Angel“ konnten kürzlich die Tragegerüst- und Schalungsmontage abgeschlossen werden.

Bis Ende April sollen die Arbeiten an der 1035 Meter langen Hochwasserschutzmauer beendet und die Glaselemente eingebaut sein. Danach erfolgen der Gehwegbau, Einbau der Straßenbeleuchtung sowie die Herstellung der sogenannten Baumscheiben für die zukünftige Bepflanzung. Spätestens Ende 2016 sollen 70 neue Kaiserlinden mit einem Stammdurchmesser von 20-25 Zentimetern gepflanzt werden.

Ende Mai 2016 sollen die Arbeiten in der Turmschanzenstraße beendet sein. Teurer als gedacht wird hier der Hochwasserschutz. In Höhe der Straße „Am Charlottentor“ fehlt es an einer ausreichenden Traglast für die Hochwasserschutzwand. Deshalb kommt jetzt auf 180 Metern das Verfahren der sogenannten Bohrpfahlgründung zum Einsatz. Kosten von knapp 620 000 Euro werden veranschlagt. Ohne Störungen im Untergrund können ca. drei Bohrpfähle pro Tag hergestellt werden; 89 werden benötigt.

Der Hochwasserschutz sei auch während der Arbeiten bei einem möglichen Winterhochwasser sichergestellt, bezog Baubeigeordneter Dieter Scheidemann Stellung zu einer Stadtratsanfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Jens Rösler. Falls kurzfristig ein Hochwasser eintritt, nehmen die beauftragten Firmen sofort die Herstellung von temporären Hochwasserschutzmaßnahmen, u. a. mit Big Packs, vor. Bei Bedarf würde ebenfalls die Feuerwehr temporäre Hochwasserschutzmaßnahmen (Big Packs, Sandsäcke) entlang der noch offenen Uferlinien treffen, versichert Dieter Scheidemann.