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Hotline Heißer Draht für Corona-Fragen

Bis zu 300 Anrufe stündlich sind zu Beginn der Corona-Hotline des Magdeburger Gesundheitsamtes eingegangen. Es gibt viel Fragen.

Von Christina Bendigs 27.03.2020, 00:01

Magdeburg l Wo kann ich mich testen lassen? Muss ich mich testen lassen? Muss ich in Quarantäne, wenn ich Kontakt zu einer Person hatte, die Kontakt zu einem Corona-Erkrankten hatte? Wo bekomme ich Ausrüstung zum Arbeitsschutz her? Wie wird die Betreuung in den Kindertagesstätten gehandhabt? Seit dem 12. März hat das Gesundheitsamt eine Hotline gestartet, deren Mitarbeiter sich einzig dem Thema Coronavirus widmen – genau genommen den zahlreichen Fragen, die sich rund um das Virus drehen.

Bis zu 300  Anrufe stündlich gingen in der Anfangszeit bei den Mitarbeitern ein. Die Zahl der Anrufe kommt in Wellen, sagt Dr. Eike Hennig als Chef des Magdeburger Gesundheitsamtes. Inzwischen hat der ganz große Andrang etwas nachgelassen, beantworten die Mitarbeiter bis zu 160 Anrufe täglich. Fragen, die die Mitarbeiter an der Hotline nicht klären können, landen zum Teil auch auf dem Tisch von Eike Hennig. Information ist dem Magdeburger Amtsarzt wichtig, gerade in Krisenzeiten. Und so ist auch ihm daran gelegen, dass Bürgerfragen ernst genommen und fachgerecht beantwortet werden.

An den Telefonplätzen sitzen nicht nur Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, sondern auch Studenten, überwiegend aus dem medizinischen Bereich. Viele Anrufer seien bereits gut informiert und würden oftmals lediglich noch eine fachliche Bestätigung benötigen, erzählt eine Mitarbeiterin der Hotline. Die meisten seien zudem sehr verständig. Einige würden auch einfach ein wenig Seelsorge und Entlastung benötigen. Oft seien es ältere Menschen, die sich Sorgen machen, dass sie sich angesteckt haben könnten.

Die Mitarbeiter der Hotline schützen sich selbst natürlich auch: Wer sich krank fühlt, geht nach Hause und vorher zum Abstrich, sagt Eike Hennig. Zwei Meter Abstand zwischen den Schreibtischen werden ebenfalls eingehalten.

Die Anrufe zu beantworten, sei durchaus anspruchsvoll, sagt eine andere Mitarbeiterin, vor allem was die Komplexität der Fragen betrifft, die es erst einmal zu durchschauen gilt. Fragen, die zunächst kurios anmuten, werden ebenfalls beantwortet: Sterben Coronaviren auf Brötchen ab, wenn man sie einfriert? Darf man seine Post noch aus dem Briefkasten nehmen? Darf man noch italienische Lebensmittel kaufen? „Es gibt keine dummen Fragen“, sagt auch Dr. Eike Hennig. Was die Mitarbeiter der Anruferschaft mit auf den Weg geben würden? „Bleiben Sie zu Hause und rufen Sie an.“

Stand Donnerstag gab es 65 infizierte Magdeburger. In Sachsen-Anhalt stieg die Zahl auf 500  Infizierte an. In Magdeburg befinden sich 1200  Menschen in häuslicher Quarantäne.

Die Coronavirus-Hotline ist unter der Rufnummer 0391/540-2000 montags bis freitags von 9  bis 18 Uhr zu erreichen.