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In wenigen Tagen starten Bauarbeiten an Elbufermauer / Parallel dazu entstehen neue Attraktionen IBA-Schwung auf Elbufer-Promenade: Kaiserrampe, Eisenbahntor, Elbpegel

Von Karl-Heinz Kaiser 25.06.2011, 04:26

Offenbar mit IBA-Wind im Rücken setzen die Stadt und Investoren die Komplettierung der Elbuferpromenade fort. Das alte Eisenbahntor gegen- über der Bastion Cleve wird Café. Zuvor soll ab Juli die 2002 hochwassergeschädigte Elbufermauer für 320000 Euro saniert werden. Der neue Elbpegel sieht seiner Vollendung entgegen.

Magdeburg. Die Vision ist verlockend: Das alte Eisenbahntor am Fuß der neuen Brücke über das Schleinufer wird zu einem kleinen Café mit Glasveranda ausgebaut. Auf der Kaiserrampe nebenan sind zusätzlich Freiluftplätze eingerichtet. Um den Verkehrslärm vom Schleinufer abzufangen, wurden auf den alten Schienen historische Eisenbahnwaggons geparkt. Dort kann sich der Spaziergänger auch selbst bedienen.

Stadtplanungsamtsleiter Heinz-Joachim Olbricht sieht dem Vorhaben optimistisch entgegen. Es seien Kaufverträge mit dem künftigen Betreiber unterschrieben. Was er letztlich in dem Bereich an der Elbuferpromenade gegenüber der Bastion Cleve tatsächlich auf die Beine bringe, wird die Zeit ergeben. Derartige Vorstellungen jedenfalls seien im Gespräch, weiß Olbricht.

Sein Amt befindet sich offenbar noch im IBA-Schwung. Derzeit arbeitet in dessen Auftrag bereits eine städtische Arbeitsbeschaffungsgesellschaft an der alten Spiritus-Verladerampe, auch Kaiserrampe genannt. Hier soll einst der Monarch nebst Gemahlin bei einem Magdeburg-Besuch ausgestiegen sein. Das geschichtsträchtige Mauerwerk des Denkmals wird saniert. Die Arbeiten sollen laut städtischen Angaben ungewöhnlich lange, bis in den Herbst hinein andauern.

Ein schnelleres Ende dagegen, nämlich Ende Juli dieses Jahres, sollen die Bauaktivitäten am einige Hundert Meter entfernten Elbpegel Strombrücke finden. Das Wasser- und Schifffahrtsamt und die Stadt offerieren auch hier gemeinsam eine nicht alltägliche Lösung für den Zweckbau.

Kern des Projektes ist der Neubau des sechseckigen Pegelhauses, dessen Original an gleicher Stelle fast 300 Jahre gestanden hatte. Das alte Häuschen wurde nach dem Baustart im April dieses Jahres abgetragen, neu errichtet, mit moderner Messtechnik ausgestattet. Durch das Torhaus bzw. einen in der Stadtmauer neu geschaffenen Durchgang mit Treppe gelangen Besucher die wenigen Meter hinab zum Pegelhäuschen. Es kann umrundet werden. Von einer Plattform aus ist der Ausblick auf die Elbe möglich. Im Laufe des Julis soll die neue Attraktion auf der Elbuferpromenade eingeweiht werden. Erst 2012 aber, wenn die Fördermittel fließen, kann das Projekt vollends abgeschlossen werden. Dann werden drei Edelstahlstelen mit Pegelstandsanzeige, Uhrzeit, Datum und weiteren Informationen aufgestellt. Eine davon werde neben dem Pegelhäuschen platziert, eine andere im Wissenschaftshafen, eine dritte in Buckau, Höhe Thiemplatz, kündigte Olbricht an. Noch im Juli gibt es an der Elbuferpromenade allerdings Bauaktivitäten der zunächst unangenehmeren Art. Verbunden mit Sperrungen und Umwegen für Fußgänger und Radler wird eine 175 Meter lange Strecke der Elbufermauer zwischen Gouvernementsberg und Domfelsen in Ordnung gebracht. Das gab gestern Rathaus-Pressesprecher Michael Reif bekannt. Der 2002 vom Hochwasser geschädigte Abschnitt der unter Denkmalschutz stehenden Ufermauer unterliegt der Erhaltungspflicht. Die Sanierung kostet 320000 Euro.

Das Kulturdenkmal ist gleichzeitig Stütz- und Schutzwand für die am Ufer befindlichen Bauwerke und Grundstücke. Dazu gehören das Eisenbahntor, die Kaiserrampe, der Elberadweg und die gesamte Promenade, das Schleinufer sowie Wohn- und Geschäftshäuser im Elbbahnhof. Nicht zuletzt werden mit der Sanierung die Voraussetzungen für das private gastronomische Bauvorhaben am Eisenbahntor geschaffen, sagte Reif.