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Verkehrsplanung Ideen für Busbahnhof und Fahrradparkhaus in Magdeburg gesucht

Das Stadtplanungsamt erstellt ein Konzept für den westlichen Bereich des Magdeburger Hauptbahnhofs. Der Busbahnhof braucht mehr Platz und ein Fahrradparkhaus soll entstehen.

Von Stefan Harter 21.07.2021, 00:01
Die Stadt Magdeburg führte einen Workshop zur Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes durch.
Die Stadt Magdeburg führte einen Workshop zur Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes durch. Foto: Uli Lücke

Magdeburg - Eine größere Traube Menschen versammelte sich kürzlich auf dem Konrad-Adenauer-Platz. Knapp 40 Leute, gut die Hälfte vom Fach, die anderen „einfache“ Bürger hatten sich getroffen, um Ideen für die Zukunft des Bereichs westlich des Hauptbahnhofs zu sammeln. Das Stadtplanungsamt hatte zu einem Workshop aufgerufen, in dem die Defizite herausgearbeitet und Lösungsansätze benannt werden sollten.

Mareike Quantz, Bereich Konzeptionelle Verkehrsplanung, hat den Workshop mit organisiert und erläutert den Hintergrund. „Es haben sich in dem Bereich einige verkehrsplanerische Defizite entwickelt“, sagt sie. Darum wurde ein Büro beauftragt, dass ein „städtebaulich-verkehrliches Entwicklungskonzept“ erstellen soll. Darin soll festgehalten werden, wie diese Mängel am besten behoben und die Flächen attraktiver gestaltet werden können. Dazu sollen drei Varianten vorgestellt werden. Die Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA GmbH) unterstützt das Projekt.

Ein großes Problem sei es beispielsweise, erklärt die Verkehrsplanerin, dass es auf dem Busbahnhof (ZOB) derzeit nur einen Bahnsteig für den Fernbusverkehr gibt. Als der ZOB vor fast 20 Jahren eröffnet worden war, war an die zahlreichen Fernbuslinien von heute noch nicht zu denken gewesen. Erst mit der Liberalisierung des entsprechenden Gesetzes im Jahr 2013 nahm diese Entwicklung ihren Lauf und der Platz auf dem ZOB wurde knapp. Hier gelte es also nachzusteuern.

Suche nach Standort

Außerdem sollen die Busfahrer ihre vorgeschriebenen Pausenzeiten eigentlich auf dafür vorgesehenen Abstellflächen in der Maybachstraße abhalten. Weil diese aber weit entfernt sind, funktioniere das in der Praxis nicht, wodurch es wiederum voll auf dem ZOB wird.

Ein weiterer Punkt, der Anlass für die Erstellung des Konzepts gewesen sei, war die Suche nach einem Standort für ein Fahrradparkhaus. Schon länger gibt es den Wunsch, eine solche Einrichtung am Hauptbahnhof zu bauen. Die Stadtverwaltung hatte dazu auch bereits verschiedene Standorte untersucht, unter anderem am Kölner Platz und im Bereich der McDonalds-Filiale, ohne aber zu einem Schluss zukommen.

Im Zuge der Erstellung des Konzepts könnte sich nun aber auf der Westseite des Bahnhofs die Möglichkeit auftun. Denn auch die Park-and-Ride-Flächen der Deutschen Bahn, die südlich des Adenauerplatzes liegen, gehören zum Untersuchungsgebiet und könnten bei der Standortsuche eine Rolle spielen, so Mareike Quantz. So sei zum Beispiel eine Gebäudelösung denkbar, bei der im Erdgeschoss der Busbahnhof untergebracht wäre und darüber Parkflächen für Autos und Fahrräder bereitgehalten werden. Dafür stünden dann zunächst aber Verhandlungen mit der Bahn über die Grundstücke an.

Entscheidung im Stadtrat

An diesem Punkt ist der Prozess aber noch lange nicht. Das Büro wird nun zunächst die Ergebnisse des ersten Workshops auswerten und die besagten drei Umgestaltungsvarianten erstellen. Diese sollen dann im Herbst 2021 erneut im Rahmen einer Bürgerbeteiligung präsentiert werden, bei der dann auch die Stadträte die Möglichkeit haben, sich einzubringen. Voraussichtlich im Frühjahr 2022 wird es dann ein fertiges Konzept mit einer Vorzugsvariante für die Umgestaltung des Areals geben.

Das letzte Wort wird dann im Stadtrat gesprochen. Ziel ist es, dass in dem Konzept kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen festgehalten werden. So könnte man dann einige Projekte früher umsetzen als andere, sagt die Mitarbeiterin des Stadtplanungsamts.