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Pferdesport Im Training für bessere Zeiten

Alice-Tyra Kirsch wollte 2021 wieder bei Fahrturnieren durchstarten. Doch dahinter steht ein Fragezeichen.

15.03.2021, 00:00

Osterburg/Krumke szk

Das Kräftemessen mit sportlicher Konkurrenz bleibt Alice-Tyra Kirsch (20) in den kommenden Monaten wohl eher versagt. Dem Pferdesport verschrieben, wollte die Osterburgerin bei Fahrturnieren durchstarten. Das hatte sie sich schon im Vorjahr vorgenommen. „Wir haben hart trainiert. Doch dann wurde ein Event nach dem anderen abgesagt. Zwar blieb die Hoffnung, doch noch irgendwo starten zu können. Aber die Hoffnung war leider vergebens“, blickt sie zurück.

Ihren Hang zu Pferden hat Alice Kirsch schon im Alter von drei Jahren für sich entdeckt. „Ich war sofort fasziniert, als ich das erste Mal mit Pferden in Berührung kam.“ In den folgenden Jahren lernte die Tierfreundin das Voltigieren und Reiten bei den Vereinen in Pollitz und Krumke. Es folgten diverse Sulky-Lehrgänge, in denen die Teilnehmer vor allem mit dem Einmaleins des Fahrens, der richtigen Leinenhaltung, dem Umgang mit dem Pferd oder dem Führen des Tieres vertraut gemacht wurden. „Doch das Fahren hat mir damals Familie Romahn erst so richtig beigebracht.“ An dieser Disziplin hält Kirsch bis heute fest.

Im Fahrsport, bei dem es Dressur- und Geländeprüfungen sowie ein Hindernisfahren zu meistern gilt, erlebte Kirsch 2013 ihre Turnier-Premiere. Damals sei sie noch mit Pflegeponys an den Start gegangen. Der Auftakt in Beuster sei zuerst vielversprechend verlaufen. „In der Dressur ein erster Platz, im Gelände der zweite Rang. Aber in der Hindernis-Disziplin passierte ein kleiner Patzer, der zur Disqualifikation führte. Ein blöder Fehler“, ärgert sich Alice Kirsch noch heute. Doch das Feuer und der Siegeswillen waren entfacht. Es folgten mit anderen Pflegeponys im Jahr 2016 im niedersächsischen Okel ein zweiter Platz bei der Mannschaftswertung für Sachsen-Anhalt und 2017 sowie 2018 jeweils in Beuster die Kreismeister-Titel.

Die sollen auf keinen Fall die letzten geblieben sein. Mit ihren beiden deutschen Endmaß-Reitponys „Sara“ und „Tosca“ will die Osterburgerin wieder um sportliche Erfolge kämpfen. „Ich möchte an der Jugendmeisterschaft und auch gern an höheren Meisterschaften teilnehmen. Dort in den Kader hinein zu kommen, ist mein großes Ziel.“ Für 2021 hatte Alice Kirsch eigentlich 15 Veranstaltungen auf dem Zettel. Das erste, für Mitte April anvisierte Turnier in Klein Marzehns sei aufgrund der Corona-Situation aber schon abgesagt worden.

Doch Corona ist nicht das einzige Virus, das dem Reit- und Fahrsport derzeit große Sorgen bereitet. Im spanischen Valencia ist ein aggressives Herpes-Virus entdeckt worden. Dieses befinde sich nun auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Mehrere Tiere im Profisport habe die gefährliche Krankheit bereits auf dem Gewissen. Unbedingt seien Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. „Man darf die Pferde nicht zusammenstellen und fremden Menschen, die vorher in anderen Reitställen waren, keinen Kontakt zu den Tieren gewähren. Es ist äußerste Vorsicht geboten“, macht Alice Kirsch deutlich. Das Virus werde vorrangig über den Menschenkontakt verteilt und gelte in der Szene als eine der schlimmsten Ausbrüche der zurückliegenden Jahrzehnte.

Dieses Jahr 2021 stünde für Pferdefreunde also gleich in zweifacher Hinsicht unter keinem guten Stern. „Wir trainieren aber trotzdem fleißig weiter“, lässt sich die Pferdesportlerin nicht unterkriegen. „Wir hoffen einfach nur, das überhaupt irgendetwas stattfindet“, fügt sie hinzu.