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ImmobilienPlattenbau in Magdeburg-Olvenstedt fällt

Zwei Häuserzüge werden in Magdeburg-Olvenstedt abgerissen. Es sind die letzten Mehrgeschosser im Stile des Wohnungsbaus der 1980er Jahre.

Von Marco Papritz 23.02.2020, 00:01

Magdeburg l Wie geht es weiter mit dem leerstehenden Häuserzug an der Magdeburger Johannes-Göderitz-Straße im Stadtteil Neu-Olvenstedt? Diese Frage kam bei der ersten Sitzung des neuen Jahres der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Nordwest/Neu-Olvenstedt auf. Gemeint ist der Häuserzug Johannes-Göderitz-Straße 17-26, der sich im Besitz der Wobau befinden. Die Wohnungen standen nach dem Einwohnerschwund Neu-Olvenstedts, der sich nach der Wiedervereinigung Deutschlands einstellte, über Jahre leer, ehe sie zur Unterbringung von Geflüchteten genutzt wurden.

Dazu wurden sie auch technisch reaktiviert – nun stehen sie wieder leer und sind für den Abriss vorgesehen. Damit verringert die Wobau den Leerstand in ihrem Olvenstedter Bestand. Der Stadtrat hatte dazu im September 2019 mit einem Entscheid die Weichen gestellt. Es ist vorgesehen, den Abriss der 144 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 7500 Quadratmetern im kommenden Jahr mit Hilfe von Fördermitteln vorzunehmen. Wohnblöcke an der Johannes-Göderitz-Straße, die Anfang der 1980er Jahre noch als Straße des X. Parteitages geführt wurde, waren die ersten, die bei der Errichtung der Großsiedlung Neu-Olvenstedt hochgezogen wurden.

Weiter ist da das Quartier des Putzerhofes auf der westlichen Seite der Straßenbahngleise. Schrittweise wurde am Bruno-Taut-Ring in den vergangenen Jahren der Rückbau umgesetzt. Im Herbst 2019 fielen nun die Hauseingänge Bruno-Taut-Ring 96-100. In den kommenden Monaten ist das Gleiche für den Häuserzug 101-103 vorgesehen.

Eine Absicherung ist bereits erfolgt. Gefördert wird diese Maßnahme im Rahmen des Stadtumbaus-Ost „zur Aufwertung von Stadtteilen/ Stadtquartieren und zum Abriss/ Rückbau dauerhaft leerstehender Wohnungen in nach Stadtentwicklungskonzepten umzustrukturierenden Stadtteilen/ Stadtquartieren mit vorrangiger Priorität“, wie es etwas sperrig heißt.

Die Wohnungsbaugesellschaft habe zunächst keine Pläne für das großflächige Areal, das durch den Putzerhof-Abriss entsteht, wie es bei einem Baugipfel im Herbst von einem Mitarbeiter auf Nachfrage hieß. Allerdings hat es nach Volksstimme-Informationen bereits Anfragen von Investoren gegeben, die das Gelände als Eigenheimgebiet vermarkten beziehungsweise entwickeln möchten.

Mit der Fläche, die beim Abriss von Wohnhäusern im Bereich zwischen der Flaniermeile Marktbreite und der Sankt-Josef-Straße entstanden war, ergebe sich nun „ein großes Filetstück, das sich für den Bau von Eigenheimen eignet“, so eine Beschreibung.