1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Digitalisierung in Magdeburger Schulen

Infrastruktur Digitalisierung in Magdeburger Schulen

Vier Magdeburger Schulen sollen vom "Digitalpakt Schule" profitieren und digital aufrüsten. Sie bekommen dafür rund 700.000 Euro.

Von Karolin Aertel 25.07.2020, 11:00

Magdeburg l Die Notwendigkeit, Schulen bestmöglich digital auszustatten, ist im Zuge der Corona-Krise und den damit einhergehenden Schulschließungen stärker in den Fokus gerückt. „Die Corona-Pandemie hat eindringlich gezeigt, dass digitale Bildungsformen und Lernangebote von essenzieller Bedeutung sind“, macht Bürgermeister und Finanzbeigeordneter Klaus Zimmermann deutlich: „Dafür müssen unsere Schulen jedoch mit der benötigten Infrastruktur und Geräten ausgestattet sein.“

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung seien die Zuwendungen aus dem „Digitalpakt Schule“. 695.753 Euro erhielt Zimmermann a, Donnerstag für die Landeshauptstadt von Bildungsminister Marco Tullner. Vier Magdeburger Schulen profitieren von dem Geld. Zu ihnen gehört das Geschwister-Scholl-Gymnasium. Schulleiter Steffen Drygalla erhält 71.902  Euro, um unter anderem die Klassenräume mit interaktiven Displays auszustatten, Computer zu kaufen und das W-Lan-Netzwerk zu erweitern. Auch der Gastgeber für die Fördermittelübergabe, Eik Ruddat, Leiter der Integrierten Gesamtschule „Willy Brandt“, erhielt für seine Einrichtung Geld aus dem Pakt.

Mit der Zuwendungssumme von 521.623 Euro werden unter anderem leistungsstarke W-Lan-Netzwerke, Serversysteme und Multimediatechnik installiert, sowie die Informatik-Fachräume mit All-in-One-PCs ausgestattet. Die Erweiterung des Schulservers, der Accesspoints - die Station, die Daten empfängt und sendet - und der Datendosen plant die Gemeinschaftsschule „August Wilhelm Francke“. Ihr stehen 75.390 Euro zur Verfügung. Und auch die Grundschule Nordwest will mit 26.839 Euro ihre sechs Accesspoints auf 22 erweitern sowie die Klassenräume mit jeweils vier Datendosen aufrüsten.

Ein Anfang für eine zeitgemäße und pädagogisch sinnvolle IT-Ausstattung ist gemacht. Zwar fange man bei der Digitalisierung nicht bei Null an, so Bildungsminister Tullner, doch Corona habe viele Defizite aufgedeckt. Die gilt es nun zu beheben. „Wir haben durch Corona viel über das digitale Lernen gelernt und es wird in den nächsten Jahren einen deutlichen Schub geben“, kündigt Tullner auch mit Verweis auf den Beschluss, bis 2023 alle Schulen mit einem Glasfaseranschluss auszustatten, an. Durch Corona habe man aber auch die Grenzen kennengelernt. „Distanzunterricht kann hier und da helfen, ersetzt aber nicht die analoge Begegnung.“

Und auch Bürgermeister Klaus Zimmermann betont, dass die digitale Welt hilfreich zur Seite stehen und helfen kann, das Lernen für Schüler interessanter zu gestalten. Es sei aber kein Allheilmittel. Bei aller Freude über die digitale Aufrüstung der Schulen, schickt Schulleiter Eik Ruddat Bedenken voraus. Denn bisher sei noch nicht geklärt, wer die Kosten für Wartung und Serviceleistung übernimmt. Die Schulen können das nicht leisten, betont er.

Und auch Zimmermann steht ihm bei. „Wir werden Geld in die Hand nehmen und Sie nicht im Regen stehenlassen“, sagt er, verweist aber auch darauf, das Land ins Boot zu holen. „Zum Glück ist ja nächstes Jahr Wahlkampf“, schickt er schmunzelnd hinterher. Dass man jetzt an einer Schnittstelle der Verantwortlichkeiten angekommen sei, verdeutlicht Tullner. Wobei er mit angekündigter Spitze zuvor einwarf, dass eine 90-prozentige Förderung, wie sie es im Digitalpakt ist, schon etwas Schönes sei, aber wenn man eine neue Brücke baut, sind schließlich auch Betriebskosten damit verbunden.

Dennoch betont Tullner, dass man das Problem im Blick hat. Denn letztlich müssen Lehrer verlässlich mit den Geräten arbeiten können. Sie müssen funktionieren. „Es wird zwar nicht an jeder kleinen Grundschule ein eigener Systemadministrator arbeiten, aber wir arbeiten an einer Lösung.“