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  7. Intel-Ansiedlung in Magdeburg: Pläne für neues Wasserwerk zur Wasserentnahme aus der Elbe

Wirtschaft Wird Intel in Magdeburg künftig mit Wasser aus der Elbe versorgt?

Seit Jahrzehnten wurde in Magdeburg kein Wasserwerk mehr gebaut. Doch die neuen Chipfabriken müssen versorgt werden. Die Stadt möchte klären, wie dies passieren kann.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 19.12.2023, 14:21
Wintergraue Elbe in Magdeburg. Wo aus ihr Wasser entnommen werden könnte, ist bislang unklar.
Wintergraue Elbe in Magdeburg. Wo aus ihr Wasser entnommen werden könnte, ist bislang unklar. Foto: Martin Rieß

Magdeburg. - Wenn in Magdeburg neue Fabriken gebaut werden, dann geht es auch um deren Versorgung. Ein wichtiges Thema: Wasser. Denn auch wenn dieses Jahr eher feucht ausgefallen ist – die Jahre zuvor haben gezeigt, dass Wasser auch im Raum Magdeburg nicht unbegrenzt verfügbar ist. Um nun den Wasserbedarf einer wachsenden Bevölkerung und von neuen Industrieansiedlungen zu decken, möchte die Stadt prüfen, wo und wie an der Elbe ein entsprechendes Wasserwerk gebaut werden könnte. In einer Drucksache aus der Stadtverwaltung wird Intel zwar nicht ausdrücklich genannt – klar ist aber, dass es um einen direkt oder indirekt durch die neuen Chipfabriken entstehenden Bedarf geht.

Intel-Ansiedlung in Magdeburg: Pläne für neues Wasserwerk

Zwar soll der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss fassen – wie Wirtschaftsbeigeordnete Sandra Yvonne Stieger sagte, sei ein solcher formell erst einmal gar nicht nötig. Vielmehr soll es darum gehen, mit offenen Karten zu spielen und die Menschen mitzunehmen. Eine Vielzahl von Fragen sind offen, die unterschiedlichsten Aspekte müssen berücksichtigt werden. Da all die Fakten noch nicht gebündelt auf dem Tisch liegen und in einer Gesamtschau von Experten untersucht wurden, lassen sich noch nicht einmal die Grundzüge des möglichen neuen Wasserwerks ausmachen.

Als Beispiel nannte die Beigeordnete die Art der Wasserentnahme: Soll sie direkt aus dem Fluss erfolgen oder aus Grundwasserbrunnen im Umfeld des Flusses? Von der Antwort ist abhängig, wo die Wasserentnahme aufgebaut werden kann. Dann entscheidet die geforderte Qualität des Wassers – ob also in Trinkwasserqualität oder als Brauchwasser –, wie aufwendig die Aufbereitung ausgelegt werden muss und ob diese beispielsweise direkt an der Entnahme oder verbunden über eine Rohrleitung an anderer Stelle erfolgt.

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Über das Vorhaben soll der Stadtrat entscheiden – bereits jetzt haben sich zwei Ausschüsse eine Meinung gebildet. Sowohl der Wirtschafts- als auch der Umweltausschuss befürworten das Vorhaben.

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Wasserentnahme in Magdeburg: Sorgsamer Umgang mit Elbe

In der Debatte im Umweltausschuss verwies SPD-Stadtrat Niko Zenker darauf, dass es eben der Standort ist, der viele Magdeburger interessieren wird. Er und die Linke-Stadträtin Anke Jäger unterstützen die Überlegung der Stadt, nicht allein das Brauchwasser von Intel zu thematisieren, sondern eben auch die Trinkwasserversorgung für Magdeburg.

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Grünen-Stadträtin Kathrin Natho verwies darauf, dass womöglich auch ein wasserrechtliches Verfahren auf den Weg gebracht werden muss, da es sich doch bei der Elbe auch um eine Bundeswasserstraße handelt. Aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes sei zu beachten, dass beispielsweise mit dem Wachstum von Berlin auch dort Begehrlichkeiten nach Flusswasser bis hin zur Elbe geweckt worden sind.

Dies mache deutlich, dass auch das Flusswasser nicht unerschöpflich ist und seine Nutzung sorgfältig abgewogen werden müsse.