Jugend forscht: Mathe-Studenten ausMagdeburg tüfteln sich ins Bundesfinale
In diesem Jahr haben sich mehr als 11 000 Jugendliche beworben, um bei "Jugend forscht" teilzunehmen. Drei junge Magdeburger konnten sich sogar für das Bundesfinale qualifizieren.
Magdeburg l Mathematik - viele von uns denken da an trockene Formeln und Funktionen - ein Albtraum! Bei Dominik Ermel, Jan David Schneider und Jonas Frede ist das anders. Sie opfern sogar ihre Freizeit neben dem Mathematikstudium, um sich noch mehr mit wissenschaftlichen Fragen rund um die Mathematik auseinanderzusetzen.
Vor einer Vorlesung haben sie erfahren, dass man auch noch im ersten Semester bei "Jugend forscht" teilnehmen kann. "Da wollten wir sofort mitmachen", sagt der 20-jährige Dominik. Ziel des Wettbewerbs "Jugend forscht" ist es, besondere Leistungen und Begabungen in Naturwissenschaften, Technik und Mathematik zu fördern. Auf diese Weise können Jugendliche langfristig für diese Themen begeistert werden und sich darüber hinaus auch für Berufe in diesen Bereichen interessieren.
Zusammen mit wissenschaftlichen Mitarbeitern der Magdeburger Uni haben sie sich für ein mathematisches Thema entschieden. Die drei Studenten sind dem Problem der Projektion sogenannter platonischer Körper am Beispiel des Dodekaeders (ein Körper mit zwölf regelmäßigen Flächen/Fünfecken) nachgegangen. Sie wollten dabei einen Körper finden, dessen Schatten den Dodekaeder einfacher abbildet. Klingt erst einmal ganz schön kompliziert und das ist es auch. "Bisher konnte diese Frage von der Wissenschaft nicht beantwortet werden", erklärt Jan. Der auf dem Foto gezeigte Projektionskörper erfüllt diese Funktion schon annähernd, wenn auch noch nicht ganz. Dennoch eine große Leistung der jungen Forscher. Von Oktober bis Januar haben die Studenten daran getüftelt. Anfang Februar haben sie ihre Ergebnisse beim Regionalwettbewerb in Halle vorgestellt, wo sich die Magdeburger Studenten gegen die anderen Teilnehmer in der Sparte Mathematik/Informatik durchsetzten.
Im April ging es dann zum Landeswettbewerb. Hier stellten die besten Jungforscher Sachsen-Anhalts ihre Projekte vor. Dabei waren u.a. ein Stempelautomat für Postangestellte, eine Idee, wie man Hochhäuser in Japan tsunamisicher machen kann und Algen als alternativer Stoff für die Gewinnung von Öl. "Es waren viele tolle Projekte dabei", erzählt der 19-jährige Jonas. Dominik ergänzt: "Außerdem war es spannend, auch andere Projekte zu sehen." Trotz der guten anderen Forschungsideen konnten Dominik, Jan und Jonas auch dieses Mal die Jury von sich überzeugen und ergatterten damit ein Ticket für das Bundesfinale in Leverkusen vom 30. Mai bis 2. Juni 2013. "Es war eine riesige Überraschung für uns, dass wir weiter sind", sagen die Studenten glücklich.
Auf das Finale von "Jugend forscht" freuen sich die Mathematiker schon jetzt. Sie haben das erste Mal bei dem wissenschaftlichen Wettbewerb mitgemacht und konnten ihre Chancen nicht einschätzen. "Wir wollten es einfach ausprobieren, um auch einen anderen Einblick in die Mathematik als nur durch das Studium zu bekommen", erzählt Dominik. Dennoch sind sie auch skeptisch. "Beim Finale wird die Konkurrenz viel stärker sein, weil die besten Teams aus jedem Bundesland antreten", so die Studenten. Doch überhaupt so weit gekommen zu sein, darüber sind die Studenten sehr glücklich. "Es war toll, an der Entwicklung neuer Ideen beteiligt zu sein und dafür habe ich meine Freizeit gerne geopfert. Ich könnte mir vorstellen später einmal in der Forschung, zu arbeiten", sagt Jonas.
Wer jetzt Lust bekommen hat, bei Jugend forscht mitzumachen, kann sich bis zum 30. November diesen Jahres für 2014 anmelden: Infos unter:
jugend-forscht.de