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Corona Kein Geld für Kampf gegen Corona-Tröpfchen in Magdeburger Hallen

Von Martin Rieß 16.04.2021, 16:20

Magdeburg

Seit Monaten sind die Veranstaltungsstätten geschlossen. Und wann und in welchem Umfang sie wieder öffnen können, ist keineswegs klar. Doch könnte man sich nicht mit einer modernen Raumlufttechnik rüsten, um Hygieneanforderungen für mögliche Lockerungen besser erfüllen zu können? Ziel ist ja, die Tröpchen in der Luft, in denen Coronaviren von Mensch zu Mensch übertragen werden, herauszufiltern.

SPD-Stadtrat Falko Grube hielt es für die städtischen Hallen für denkbar. Vor allem mit Blick auf den Bund, der für die Modernisierung der Anlage bis zu 40 Prozent und bis zu 100.000 Euro pro Anlage bezuschusst.

Regelmäßig wird gewartet

Die Antwort aus dem Finanzdezernat fällt ernüchternd aus: Die Anlagen in den Magdeburger Hallen sind so alt, dass eine Modernisierung nicht mehr infrage kommt.

Die Lüftungsanlagen aller Veranstaltungsstätten der Stadt werden zwar regelmäßig entsprechend der gesetzlichen Vorgaben aus der „Technischen Anlagenverordnung“ gewartet und – wenn nötig – instandgesetzt. Diese Anlagen entsprechen aber nur den Regeln, die zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme galten. Und da die Anforderungen immer wieder verschärft wurden, ist es mit ein paar neuen Filtern und Schläuchen nicht getan.

Alter Förderbedingungen verhindern Veränderungen

Im Fall der MDCC-Arena kommen die früheren Förderbedingungen hinzu: Diese gelten noch mindestens bis 2023 und schließen aus, dass sie vorher umgebaut wird.

Und beim Amo schlägt zu Buche, dass dieses entsprechend der Stadtratsbeschlüsse der vergangenen zehn Jahre verkauft werden sollte oder nur noch wenige Jahre als Ersatzspielstätte für die Stadthalle behalten werden sollte. Entsprechend ist nicht mehr in die Raumlufttechnik investiert worden.

Fürs Amo ist eine neue Anlage fällig

Inzwischen ist längst nicht mehr die Rede davon, das Amo abzustoßen. In Magdeburg hatte sich noch vor Beginn der Corona-Krise die Situation ohnehin dahingehen geändert, das mit der Schließung des privaten Kulturwerks Fichte ein wichtiger Veranstaltungsort weggefallen war und die Stadträte in einer Mischung von Bewusstsein über dieser Tatsache und Nostalgie die Verkaufspläne gestoppt hatten.

Derzeit wird im Amo jedenfalls die Steuerung der alten Anlage erneuert. Eine Erneuerung der kompletten Lüftungsanlage sei perspektivisch notwendig, heißt es aus dem Magdeburger Finanzdezernat. Ärgerlich in diesem Zusammenhang ist nur: Mit dem Förderprogramm des Bundes wird der Bau neuer im Gegensatz zur Erneuerung alter Raumlufttechnik nicht unterstützt.