Kleindiesel aus Buckau: Wer kennt diesen Motor?
Leipziger Straße (ri) l Die Interessengemeinschaft Historischer Motoren hat sich am Wochenende zur Jahreshauptversammlung im Technikmuseum getroffen. Unter den Mitgliedern war auch Gerhard Diegmann, und dieser hatte zur Ausstellung einen kleinen Dieselmotor mitgebracht. Gebaut um 1936 in der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf ist er eine Rarität. Nicht nur, dass es sich um einen der seltenen Zweitakt-Diesel handelt. "Möglicherweise ist dieses Exemplar ja das letzte dieser Reihe, das es noch gibt", sagt der Gast aus dem thüringischen Eichsfeld.
Einige Fakten hat er aus der Schrift zu 100 Jahren Wolf im Jahr 1938 entnehmen können - allerdings fehlen ihm noch viele Angaben. "Ich benötige dringend einen Hinweis darauf, wie die Drehzahlregelung ausgesehen hat", sagt er. Diese muss wohl beim früheren Versuch, die Maschine wieder in Gang zu setzen, verloren gegangen sein. Diegmann hat vor seinem Motor ein Schild aufgestellt, auf dem er seine Not um das fehlende Maschinenteil und um fehlende Informationen zur Maschine wie Fotos, Bedienungsanleitung oder Ersatzteilliste schildert. Dort hat er auch seine Telefonnummer notiert: Menschen, die mehr über die einzylindrige 8-PS-Maschine vom Typ KL 114 wissen, mögen sich bei ihm unter (03 60 83) 4 11 46 melden.
Dass der Motor nicht verschrottet wurde, ist übrigens ein Zufall - wie so oft, wenn Liebhaber auf historische Technik stoßen: Gerhard Diegmann hatte den Kleindiesel in einem Hühnerstall in Calbe entdeckt. Dort hatte das Federvieh die 375 Kilogramm schwere Maschine wohl über Jahre als Platz zum Schlafen und Brüten genutzt.
Weitere Eindrücke vom Wochenende im Technikmuseum in der Dienstagausgabe der Magdeburger Volksstimme.