Aktionswoche Kostenloser Klettergarten: Hochgefühle auf dem Magdeburger Moritzplatz
In knapp zehn Metern Höhe können sich Mutige ab dem 10. Juli 2021 eine Woche lang den Wind um die Nase wehen lassen. Auf dem Moritzplatz wartet ein mobiler Klettergarten darauf, erklommen zu werden.

Magdeburg - Abenteuerlich waren die vergangenen Monate wahrlich nicht – zumindest nicht für Kinder. Es gab weder viel zu erleben noch auszuprobieren. Grund zur Freude boten die Corona-Einschränkungen selten.
Das wollte Sandy Gärtner ändern. Etwas Spektakuläres wollte sie den Kindern und Jugendlichen so kurz vor den Ferien bieten. Hochgefühle sollen sie bekommen – Hochgefühle im Hochseilgarten.
Und tatsächlich, gestern wurde er auf dem Moritzplatz aufgebaut. Zehn mal zehn Meter misst er in Höhe und Breite. „Man muss schon Schneid haben, um sich da einzuklinken und hochzuklettern“, sagt Sandy Gärtner. Ob sie selbst den Mut dazu aufbringen wird, weiß sie noch nicht. In acht bis neun Metern Höhe auf einem Seil zu balancieren, zwischen Plattformen zu springen, eine bewegliche Brücke zu überqueren und Affenschaukeln zu bezwingen, verlange einiges an Mut ab. Christian Maasch, Betriebsleiter des mobilen Hochseilgartens „Actionpark“, hat schon so manch Großspurigen kleinlaut werden sehen.
Ob die Magdeburger Mumm haben, werden die nächsten Tage zeigen. Erstmals hat Christian Maasch den mobilen Hochseilgarten in Magdeburg aufgebaut – was übrigens eine tagesfüllende Arbeit ist. Ab 10 Uhr können heute alle Unerschrockenen und Mutigen den Hochseilgarten auf dem Moritzplatz kostenlos ausprobieren. Und auch morgen darf er von 10 bis 18 Uhr erklommen werden. Einzige Voraussetzung: Die Kletterer dürfen nicht kleiner als 1,20 Meter sein.
Geklettert wird natürlich nur gesichert. Und selbst wenn jemand auf halber Strecke der Mut verlässt, kann er abgeseilt werden, erklärt Christian Maasch. Eine ganze Woche wird er mit seinem Hochseilgarten auf dem Moritzplatz für Hochgefühle sorgen. Von Montag bis Donnerstag darf jeder (größer als 1,20 Meter) in der Zeit von 14.30 bis 18.30 Uhr seine Fähigkeiten testen. Die Vormittage sind für Schulklassen aus der Neuen Neustadt vorgesehen und schon alle ausgebucht.
Licht- und Klanginstallation mit Zirkus und Zauber
Neben der Kletter-Aktion werden Zirkus- und Erlebnispädagogen vom Buckauer Circustanztheater „CiTaThe“ und Berliner „Entourage“ viel Zirkus und Zauber auf den Moritzplatz bringen. Zudem ist ohnehin noch bis zum 29. September eine Licht- und Klanginstallation rund um den zentralen Platz zu erleben. Aus den Vogelhäusern dringen Stimmen und Klänge. Diese stammen nicht etwa von Amsel, Drossel, Fink oder Star, sondern von den Mitgliedern des Vereins „Siebenmeilenworte“ und erzählen ein deutsch-französisches Märchen. Zu erzählen beginnen sie dann, wenn der Zuhörer davorsteht. Ein Bewegungsmelder löst die sprechenden Nistkästen in der Zeit von 15 bis 20 Uhr aus.
Entstanden ist diese Installation unter dem Titel „Verweile doch auf dem Moritzplatz“. Viele Magdeburger Künstler haben sich daran beteiligt. Der Autor Ammar Awaniy sprach für die Installation eine deutsch-arabische Geschichte ein, die Sängerin und Poetin Jessica Denecke wird mit eigenen Songs und Texten zu hören sei, auch Autorin Charlotte Buchholz und Magdeburgs Stadtschreiberin Marlen Schachinger beteiligten sich.
Dass Klang und Klettern auf dem Moritzplatz möglich sind, ist nicht zuletzt Sandy Gärtner zu verdanken. Als Leiterin des Projektes „Auf die Plätze … Utopolis Neue Neustadt“ engagiert sie sich für den Stadtteil, wofür sie bereits bei der Wahl zum „Magdeburger des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Finanziell sind Klang und Klettern von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Kultursommers Magdeburg gefördert worden.
