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Neue Gastronomie soll nach Haussanierung einziehen Kultkneipe ist zu - aus die Maus?

Von Stefan Harter 08.06.2011, 06:34

Die Szenekneipe "Café Mausefalle" am Hasselbachplatz hat seit einigen Wochen geschlossen. Das Haus wurde verkauft, die neuen Eigentümer lassen es sanieren. Danach soll wieder Gastronomie einziehen. Offen ist, ob wieder mit Mauslogo.

Altstadt. Am 13. August 1990, noch vor "Moll\'s Laden" und "Café Flair", öffnete Detlef Maus sein "Café Mausefalle" am Breiten Weg. Zur Zehnjahresparty gab es kein Durchkommen in dem engen Gang an der langen Bar. Auch bei den Kneipenfestivals war die "Mausefalle" immer einer der beliebtesten Anlaufpunkte. Auch wenn sich die Kneipe im Laufe der Jahre einen mitunter zweifelhaften Ruf angeeignet hatte, blieb sie eine Konstante in der sonst so wechselvollen Szene rund um den Hasselbachplatz. Doch nun ist die "Mausefalle" nach fast 21 Jahren zum letzten Mal zugeschnappt - vorerst.

Haus wird saniert

Nachdem Detlef Maus vor zwei Jahren seinen Laden an Mansour Aryanfar überschrieben hatte, wurde es zunehmend ruhiger um die Kultkneipe. Jetzt kam das Aus vor wenigen Wochen. Die Terrassenmöbel wurden weggeräumt, inzwischen ist auch die gesamte Inneneinrichtung ausgebaut und eingemottet worden.

Das Haus am Breiten Weg hat den Besitzer gewechselt. Die neuen Eigentümer lassen das Gebäude derzeit gründlich sanieren. Danach soll durchaus wieder eine Gastronomie dort einziehen. Doch ob diese wieder den Namen "Mausefalle" tragen wird, steht derzeit noch in den Sternen.

Detlef Maus gibt auf Volksstimme-Nachfrage zu, dass ihm schon ein wenig das Herz blutet, wenn er mit ansehen muss, dass sich seine "Mausefalle" nun womöglich für immer geschlossen hat. Er glaubt zwar, dass die Kneipe mit der Schließung Geschichte ist. "Aber wenn sich jemand dort mit dem Thema wieder versuchen will, unterstütze ich das gerne", sagt er.

Gabriel und Lindenberg

In den vergangenen 21 Jahren war die "Mausefalle" Treffpunkt für die junge Magdeburger Szene und für Salsafans, aber auch für die lokale Halbwelt. Nachmittags traf sich die Nachbarschaft zur Kaffeerunde und machte es sich auf den roten Ledersofas oder den Korbstühlen bequem. Selbst Udo Lindenberg (als Double) und Gunter Gabriel (im Original) traten in der "Maus" auf.

Seit 114 Jahren hat die Gastronomie im Haus Breiter Weg 224 einen festen Platz. Wo zuvor "Café Monopol" und "Stadtmitte" residierten, lockte zu DDR-Zeiten die HO-Bar "Transpresso" allerlei zwielichtige Gestalten an. Als die HO die heruntergekommene Einrichtung nach der Wende zum Verkauf anbot, bekam Detlef Maus schließlich den Zuschlag.