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KulturhausAmo Magdeburg blüht wieder auf

Vor fünf Jahren sollte es fast abgerissen werden, mittlerweile erlebt das traditionsreiche Amo-Kulturhaus in Magdeburg seine Renaissance.

Von Stefan Harter 21.06.2018, 01:01

Magdeburg l „Das Amo als ungeliebtes Anhängsel“ titelte die Volksstimme 2013, als die Abrisspläne der Stadtverwaltung Magdeburg für das Traditionshaus an der Erich-Weinert-Straße bekannt wurden. Unwirtschaftlich sei der Betrieb damals gewesen, der Abriss die einzig logische Folge. Eigenheime hätten an seiner statt entstehen sollen.

Doch alles kam anders. Nach vielstimmigem Protest alter und neuer Amo-Freunde – und zwischenzeitlich akutem Sanierungsbedarf an der Stadthalle – wurden die Abrisspläne abgeblasen und dem Haus als Ausweichquartier für selbige eine neue Chance gegeben. Mit Erfolg, wie es scheint.

Heute ist das Amo innerhalb der städtischen Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg GmbH (MVGM) „vorn dabei, wenn es um die Auslastung geht“, wie es ein Sprecher auf Volksstimme-Anfrage formuliert. „Dort gibt es mit die meisten Veranstaltungen im Jahr“, sagt er. Zur MVGM gehören u. a. auch die Stadthalle, die Getec-Arena, die Johanniskirche und die Messehallen.

Der volle Terminkalender liege unter anderem auch daran, dass das Amo nicht an einen Caterer gebunden sei, was es gerade für private Feiern attraktiv machen würde. Diesen Vorteil hatte sich die MVGM vor gut drei Jahren mit einer Abstandszahlung an den vorherigen Caterer teuer erkauft.

Aus gastronomischer Sicht gibt es seit 17. Juni 2018 dennoch eine Neuigkeit zu vermelden. Der traditionelle Biergarten wurde nach vielen Jahren wiedereröffnet. Mit Unterstützung des Sudenburger Brauhauses zapfen jetzt Ingo und Birgit Kühnaß frisches Bier im Schatten des Amos. Er soll über die Sommerzeit täglich ab 14.30 Uhr geöffnet sein, sonntags zum Frühschoppen schon ab 10.30 Uhr, je nach Wetterlage.

Mit Aktionen im kulinarischen und musikalischen Bereich soll schon im ersten Jahr für regen Betrieb gesorgt werden, kündigt Brauhaus-Sprecher Christof Hawerkamp an. Zuvor war das Gelände noch von der MVGM auf Vordermann gebracht worden: Der Boden wurde befestigt, die Bäume beschnitten und die Lampen in Ordnung gebracht.

Damit nicht genug: In diesem Sommer ist eine Vergrößerung des Toilettenbereiches für Damen geplant, von derzeit 5 auf ca. 20 Stück. Weiterhin gibt es kleine Schönheitsreparaturen im großen Saal bedingt durch Abnutzung und der Parkplatz auf der Seite zum Sportplatz soll ebenfalls in den Sommermonaten saniert werden. Bereits erneuert wurde die Bepflanzung vor dem Haus.

Zudem gibt es seit Februar eine neue Hausleitung: Marina Voigt ist nun Betriebsleiterin im Amo-Kulturhaus und unter der Woche auch als Ansprechpartnerin vor Ort anzutreffen.

Als Veranstaltungshöhepunkt im zweiten Halbjahr findet die Contaku-Messe vom 17. bis 19. August 2018 erstmals im Amo statt. Für Konzerte bzw. Auftritte angesagt haben sich Dr. Mark Benecke, die Youtube-Stars Die Lochis, Truck Stop und Inka Bause.

Am 21. Juni und in den nächsten Tagen ist das Amo aber erst mal wie in vielen Jahrzehnten davor Schauplatz für die Abi-Bälle der Magdeburger Gymnasiasten. Ebenso Tradition hat die „Musik am Nachmittag“ für Senioren, die jedes Mal für ein volles Haus sorgt. Am 11. September wird dies das nächste Mal der Fall sein.

Im ursprünglichen Beschluss zum Erhalt des Amos wurde es 2014 als Ausweichspielstätte für die Stadthalle während ihrer Sanierung festgeschrieben. Diese lässt aber noch auf sich warten. Die MVGM soll bis Mitte 2019 eine betriebswirtschaftliche Auswertung und einen empfehlenden Beschluss des Aufsichtsrates erstellen.