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Kunstdiebstahl Engel von Magdeburger Kirche gestohlen

Diebstahl an der Magdeburger Kathedrale St. Sebastian: Das Engelstor vor der Paradiespforte wurde über Nacht abgebaut.

Von Stefan Harter 08.06.2020, 14:55

Magdeburg l Schwester Adelgitt hörte die Täter noch. Gegen 3 Uhr am 8. Juni 2020 polterte es auf dem Gehweg vor der Kathedrale St. Sebastian in der Magdeburger Innenstadt. Am frühen Morgen stand fest, was sie gehört hatte. Die unbekannten Diebe hatten die beiden Flügel des Engelstores mitgenommen. Es steht vor der Paradiespforte am Westportal und wird nur zu besonderen kirchlichen Anlässen geöffnet.

Domprobst Reinhold Pfafferodt erfährt am Morgen von dem Diebstahl und eilt zu seiner Kirche. Die Diebe haben die Teile fein säuberlich abgeschraubt. "Eins alleine wiegt bestimmt zwei Zentner", schätzt er. Sie bestehen aus Bronze und haben ihren Wert, meint er. Auch die Schrauben der beiden anderen Teile, die an der Kirchmauer befestigt sind, waren schon gelöst. Sie lagen am Morgen aber auf dem Gehweg und wurden von der Polizei als Beweise gesichert. Ob die Täter gestört wurden, ist unklar. Ein Handwerker hat die verbliebenen Teile nun verschweißt, damit sie nicht auch noch verschwinden. 

Das Portal mit einem halbrunden Zaun aus plastischen, stilisierten Engeln ist das Werk des Künstlers Jürgen Suberg aus Olsberg. Vier der Engel, die die Pforte bilden, sind nun verschwunden. Es ist nicht der erste Diebstahl. Bereits 2014 waren Teile der ebenfalls aus Bronze bestehenden Paradiespforte von Unbekannten abgesägt worden.

Hinweise über den Verbleib der Kunstwerke nimmt die Polizei unter Telefon 0391/5463292 oder das Bischöfliche Ordinariat Magdeburg unter 0391/5961134 entgegen.