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Freizeit/Tourismus Lichterwelt Magdeburg: Diese neuen Attraktionen sind geplant

Touristen aus Halle, Braunschweig, Leipzig, Berlin - TV-Spots sogar bei CNN in den USA. Nun soll die Lichterwelt für die Zukunft fitgemacht werden.

Von Rainer Schweingel Aktualisiert: 19.05.2023, 09:07
So war es bisher: Der Halbkugelversuch auf dem Domplatz als Bestandteil der Lichterwelt. Nun gibt es neue Ideen.
So war es bisher: Der Halbkugelversuch auf dem Domplatz als Bestandteil der Lichterwelt. Nun gibt es neue Ideen. Foto Uli Lücke

Magdeburg - Magdeburgs Lichterwelt funkelt längst nicht nur für die Elbestädter. Seit dem Start 2019 zieht sie mit ihrem Leuchten im Einklang mit dem Weihnachtsmarkt Touristen aus ganz Deutschland an. Nun soll die Lichterwelt weiterentwickelt werden. Das sind die Ideen.

Ein neues Großelement, mehr Barrierefreiheit und die Pflege der bestehenden Elemente sollen die Magdeburger Lichterwelt fit für die Zukunft machen. Das steht in einem mehrseitigen Konzept, das die städtische Weihnachtsmarkt GmbH als Betreiber der Lichterwelt in Zusammenarbeit mit der Magdeburger Tourismusgesellschaft MMKT als Mitvermarkter entwickelt hat und nun dem Stadtrat zur Diskussion und Beschlussfassung vorliegt.

Vorsicht vor Gewöhnungseffekt

„Wir wollen den Erfolg der Lichterwelt fortschreiben. Dazu gehören für uns auch neue Angebote“, erläutert Konzept-Autor und Weihnachtsmarkt-Geschäftsführer Paul-Gerhard Stieger die Pläne. Denn nur wenn man es schaffe, zu den neuen Besuchern auch die bisherigen Gäste zu einem erneuten Ausflug zur Lichterwelt zu bewegen, könne man den Erfolg der Vorjahre fortsetzen und ausbauen.

Magdeburger Lichterwelt - hier privat finanziert im Stadtteil Reform.
Magdeburger Lichterwelt - hier privat finanziert im Stadtteil Reform.
Martin Rieß

Mit den vier Jahren Lichterwelt bisher habe man sehr gute Erfahrungen gemacht. Doch bevor ein sogenannter „Gewöhnungseffekt“ einsetze, wolle man reagieren, so Stieger.

Spenden sollen Kosten verringern

In dem Konzept wird deshalb vorgeschlagen, für ein neues Großelement rund 400.000 Euro in den Stadthaushalt einzustellen und die Kosten aber durch einen Spendenaufruf zu mindern. Das Element soll zur Saison 2025/26 auf dem Domplatz erstmals leuchten. Vorgeschaltet werden soll ein Wettbewerb, in dem Experten und Bevölkerung gleichermaßen mitreden können. Geplant ist eine Bürgerbeteiligung bei der Motivfindung, so Stieger. Danach werde die Herstellung des Großelementes europaweit ausgeschrieben.

Auch in zwei anderen Punkten müssen Entscheidungen getroffen werden. So soll die Barrierefreiheit rund um die Elemente der Lichterwelt verbessert werden.

Unser Kommentar dazu: Kommentar zur Zukunft der Magdeburger Lichterwelt

Barrierefreiheit verbessern

Weil an den Aufstellorten Kabelschächte fehlen, erfolgt die Stromversorgung bisher oberirdisch in Kabeltrassen. Insbesondere Rollstuhlfahrern und Gehbehinderten erschwert das den Zugang. Auch alle anderen stolpern schon mal im Dunkeln über die Kabel. Besonders betroffen sind die Installationen am Ulrichplatz, in der Leiterstraße, am Kloster und vor dem Opernhaus am Uniplatz.

Dort sei Barrierefreiheit nur mit Baumaßnahmen herstellbar, so Stieger. Veranschlagte Kosten dafür: rund 35 000 Euro. Auf dem Domplatz wolle man dabei bleiben, durch „geschicktes Kabelverlegen alle Elemente weiterhin – wenn auch mit Umwegen für Betroffene – barrierefrei erreichbar zu halten.

Kosten in der Übersicht

Dritter entscheidender Punkt im Konzept sind die Kosten und die Zuständigkeit für Betrieb und Bewirtschaftung der Lichterwelt. Rund 400.000 Euro betrugen sie 2022 und werden sich nach Kalkulationen in den kommenden Jahren auf etwa 500.000 Euro im Jahr erhöhen.

Magdeburger Lichterwelt.
Magdeburger Lichterwelt.
Martin Rieß

Darin enthalten sind Auf- und Abbau durch Fachleute, Betrieb und Lagerung der Elemente in einer Halle sowie Reparaturarbeiten. Die Stromkosten sind dabei übrigens mit einem niedrigen vierstelligen Euro-Betrag pro Jahr nicht maßgeblich.

Teurer kommen da schon die Anforderung an das Personal, das höhentauglich und fachlich qualifiziert sein muss. Über die Weihnachtsmarkt GmbH soll deshalb der Betrieb der Lichterwelt weiter bei der polnischen Firma Multidekor bleiben. Die Firma habe für die von ihr produzierten Elemente die besten Fachkenntnisse, so Stieger. Ein Umstieg auf andere Anbieter hätte Mehrkosten zur Folge.

Lesen Sie auch: Idee für Lichterwelt an den Arenen lebt noch

23 private Installationen in den Stadtteilen

Das Konzept zur Lichterwelt geht nun in die Ausschüsse des Stadtrates und soll am 22. Juni beschlossen werden. Weihnachtsmarkt-Geschäftsführer Stieger hofft auf Unterstützung. Die Lichterwelt habe bisher bewiesen, wie wichtig sie für die Identifikation der Magdeburger und als Zielort für Touristen sei.

Zudem habe sie in die Stadtteile ausgestrahlt, in denen es mittlerweile 23 weitere privat finanzierte Installationen gebe. Den Betreibern dort wolle man auch in Zukunft organisatorische Hilfe anbieten.