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Bauprojekt Magdeburg-Ottersleben: Oberbürgermeister verkündet Aus für umstrittene Biogasanlage

Die Pläne für den möglichen Bau einer Biogasanlage hatten im Magdeburger Ortsteil Ottersleben für viel Widerstand gesorgt. Bei einer Einwohnerversammlung wurde nun das Aus für das Projekt verkündet.

Von Konstantin Kraft Aktualisiert: 05.05.2022, 15:28
Die Villa Böckelmann in Magdeburg-Ottersleben bot am Mittwoch (4. Mai) den Hintergrund für eine Einwohnerversammlung.
Die Villa Böckelmann in Magdeburg-Ottersleben bot am Mittwoch (4. Mai) den Hintergrund für eine Einwohnerversammlung. Foto: Konstantin Kraft

Magdeburg - Über Jahre hinweg war intensiv über die Pläne zum möglichen Bau einer Bioabfallvergärungsanlage auf dem Gelände der Deponie Hängelsberge in Ottersleben diskutiert worden. Aus der Bürgerschaft formierte sich lautstarker Protest, unter anderem hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet. Zahlreiche Unterschriften wurden gegen das Vorhaben gesammelt.

Jetzt scheint sich der Widerstand ausgezahlt zu haben. „Wir werden das Projekt nicht weiter verfolgen“, sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper im Rahmen einer Einwohnerversammlung auf dem Grundstück der Villa Böckelmann in Ottersleben am Mittwochabend (4. Mai). Genauere Gründe, warum die Verwaltung von den Bauplänen absieht, wurden nicht genannt.

Das Aus für die Bioabfallvergärungsanlage sorgt für Jubel bei der Bürgerinitiative (BI) „Fragt uns doch“, die sich seit Oktober 2019 gegen den potenziellen Bau der Anlage am geplanten Standort an der Deponie Hängelsberge einsetzt. „Das ist eine super tolle Nachricht für uns. Da sieht man, dass man aller Widrigkeiten zum Trotz nicht aufgeben darf“, sagte Carola Schumann, Sprecherin der BI auf Volksstimme-Nachfrage. Der jahrelange Kampf habe sich gelohnt.

Zum Hintergrund: Mehr als 2600 Unterstützungsunterschriften gegen den Bau der Biogasanlage hatte die BI gesammelt. Binnen relativ kurzer Zeit. Auflösen wird sich die BI indes noch nicht. Es müsse noch eine entsprechende Drucksache im Stadtrat das finale Aus für die Biogasanlage besiegeln, so Schumann. Bis dahin bleibt die BI ein aufmerksamer Beobachter. Die Freude obsiegt aber schon jetzt.

Zur Erinnerung: Mit einer Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzeptes plante die Landeshauptstadt Magdeburg den Bau einer Bioabfallvergärungsanlage an der Deponie Hängelsberge, welche bis zu 15.000 Tonnen an Bioabfällen pro Jahr verarbeiten sollte.

Ein möglicher Baustart für die acht Millionen Euro teure Anlage war zuletzt für 2024 avisiert worden. Insbesondere die befürchtete Geruchsbelästigung in der Nähe zur Wohnbebauung hatte für Unmut bei den Otterslebern geführt. Nun können die betroffenen Anwohner also aufatmen.