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Magdeburger Band "In My Days" hatte die "X-Factor"-Jury im Griff

06.09.2012, 03:14

Die Aufmerksamkeit hat sich sprunghaft erhöht, und beim Facebook-Auftritt wird seit vielen Tagen enorm viel geklickt. "Gefällt mir!" Kein Wunder, denn diese Band hat auch einer prominenten Musikjury im Fernsehen gefallen.

Dennis Zwickert, Steven Samsel, Charly Schröder und Tino Finke sind als Magdeburger Band beim TV-Casting-Hit "X Factor" aufgetreten. Genau genommen kommen die Jungs aus Farsleben, aber wir "adoptieren" sie gern. "Wir haben Magdeburg genannt, weil das die nächste größere Stadt ist, und wir nicht immer erklären wollten, wo unser Heimatort liegt", erklärt Steven Samsel. "In My Days", die Magdeburger Band also, hat geschafft, wovon einige Bands in Deutschland träumen dürften. Sie haben bei der Casting-Sendung einen eigenen Song auf die Bühne gebracht und viel Lob eingeheimst. Besonders "Guano-Apes"-Frontfrau Sandra Nasic war vom Quartett und dem Song "This is Love" angetan. H.P. Baxxter ("Scooter") und Sängerin Sarah Connor voteten für die Band.

Die nächste Stufe im Wettstreit heißt nun Bootcamp - kämpfen um das Weiterkommen. Abgedreht ist dieser musikalische "Kampf" längst. Der Ausgang muss vorerst noch geheim bleiben. Die Jungs dürfen bis kurz vor der Ausstrahlung im Fernsehen nichts verraten. Das macht ihnen nichts aus, denn schon jetzt haben "In My Days" bekommen, was sie mit diesem Schritt ins Rampenlicht haben wollten - Aufmerksamkeit. "Endlich hören uns mehr Menschen", sagt Dennis Zwickert (Gesang, Gitarre).

Solche TV-Formate hatten die Musiker eigentlich nicht auf der Rechnung. Bis sich eben "X Factor" mit der Neuerung ankündigte, dass sich auch Bands bewerben können. Frontmann Dennis schickte die Bewerbung heimlich ab. Als prompt eine Einladung kam, waren seine Mitstreiter zunächst nicht begeistert. Und dann ging alles ganz schnell.

Identität ist wichtig: "Songs covern, passt nicht zu uns."

Aus den etwa 28 000 Bewerbungen fischte man ihre heraus. Im Trailer, dem Film mit dem Werbung für die Sendung gemacht wird, war bereits eine Sequenz der Magdeburger zu sehen. "Plötzlich fühlte sich alles ernst an", erinnert sich Steven Samsel (Gitarre, Gesang). Dass es bei "X Factor" ein eigener Song sein sollte, stand nie zur Debatte. Dennis Zwickert: "Unsere Identität ist uns wichtig. Songs zu covern, passt nicht zu uns." Runde für Runde kam die Band weiter und spielte ihren alternativen Pop schließlich vor Kameras, Jury und 1000 Zuschauern im extra eingerichteten Studio im Berliner Flughafen Tempelhof.

Klar, sie hatten schon Auftritte, waren voriges Jahr bei "Rock im Stadtpark" in Magdeburg und im Sommer in Halle bei der "MusicZone" dabei, aber dieser Fernsehauftritt war eine neue Kategorie.

Vor drei Jahren hat sich die Band gegründet - die Geschichte beginnt in der Schule, die vier haben bereits als "Stifte" zusammen gespielt, pausierten, fanden sich wieder. Heute, sagen sie, verstehen sie sich blind. Jeder hat seine Aufgaben im Team. Zu Dennis\' Aufgaben gehört das Songschreiben. Er liefert den "Rohling", gemeinsam machen sie die Diamanten daraus.

Die Aufmerksamkeit wird größer, Passanten erkennen sie

Ausbildung, Berufe, das bleibt wichtig und wächst neben dem Traum, "von der Musik mal leben zu können". Momentan können die Jungs mit den Auftritten - immerhin haben sie bereits mehr als 100 Konzerte auf dem Buckel, wie sie sagen - ihre Ausgaben decken. Zwei bis drei Mal in der Woche proben Dennis, Steven, Charly und Tino in einem Raum, in dem man eigentlich nur proben kann, weil er für alles andere schlicht zu klein ist. Sie lieben ihn.

Die Musik-Autodidakten arbeiten an ihrer Karriere, bauen sich ein Management auf, haben Kontakt zu Booking-Agenturen, die ihnen Auftritte verschaffen können, schrauben am ersten Album. Die Songs sind fertig geschrieben, im Januar soll das Debüt erscheinen. "Wir machen gern alles Schritt für Schritt, setzen uns kleine Ziele", sagt Dennis Zwickert. Allerdings wird alles gerade mindestens eine Nummer größer. Passanten erkennen sie, Klick um Klick wandert auf ihre Online-Seiten, die Anrufe werden mehr. Ihr Song wird zum Ohrwurm. Der Song, den "X-Factor"-Juror Moses Pelham nicht so recht mochte, weil sie ihn auf Englisch gesungen haben. So viel verraten "In My Days" dann doch: "Der Moses, der kann uns gut leiden." Da hat dann wohl auch noch etwas "klick" gemacht. (mbo)