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Eigenheimbau Magdeburger Bauausschuss stimmt für Eigenheime in Diesdorf

Eigenheime sollen in Magdeburg neuen Raum fürs Wohnen schaffen. In Diesdorf ist Platz für mehr als 100 Einfamilienhäuser.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 30.05.2021, 11:11
In Diesdorf ist Platz für mehr als 100 Einfamilienhäuser.
In Diesdorf ist Platz für mehr als 100 Einfamilienhäuser. Foto: M. Papritz

Magdeburg - Südlich der Wendeschleife der Straßenbahnlinie 6 in Diesdorf ist in Magdeburg der Bau eines neuen Eigenheimgebiets mit mehr als 100 Häusern geplant. Bevor der Stadtrat entscheidet, hat nun auch der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr sein Votum abgegeben. Mit sieben Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und einer Enthaltung empfiehlt das Gremium dem Stadtrat die Zustimmung zu dem Vorhaben, in dessen Zug Platz für neue Eigenheime im Westen der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts geschaffen werden soll.

Aus stadtplanerischer Sicht spricht vor allem für das Gebiet, dass in der Umgebung bereits eine gute Infrastruktur vorhanden ist: Die Grundschule ist nur wenige Meter entfernt, eine Einkaufsmöglichkeit gibt es in fußläufiger Entfernung im Herzen Diesdorfs, vor allem aber ist die Verkehrserschließung gut. Neben einer Nähe zum Diesdorfer Graseweg und zur Großen Diesdorfer Straße als innerstädtische Hauptverkehrsachsen gilt das im Besonderen für den öffentlichen Personennahverkehr. Da vor der Haustür bereits eine Haltestelle der Straßenbahn vorhanden ist und auch eine Busverbindung nach Sudenburg besteht, dürften sich nachträgliche Wünsche nach einer kostenintensiven weiteren Erschließung des Viertels durch den öffentlichen Personennahverkehr in Grenzen halten.

Schallschutz an der Straßenbahntrasse

Im Ausschuss noch einmal kurz diskutiert wurde eine andere Frage zum Thema Straßenbahn. Die Emissionsschutzbehörde hatte nämlich darauf hingewiesen, dass in Teilen des zu bebauenden Gebiets auf die Lärmeinwirkung durch die Schienenfahrzeuge zu achten sei. Die Stadtplaner hatten dazu noch einmal die Gutachten früherer Jahre herausgeholt und überprüft, ob diese Bestand haben. Das Ergebnis: Die vor Jahren festgestellten Werte gelten weiterhin, und da die Straßenbahnen zwischen Endstelle und der Haltestelle Ummendorfer Straße ohnehin mit gedrosselter Geschwindigkeit fahren, sind keine Lärmbelästigungen zu erwarten. Seinerzeit war eine Höchstgeschwindigkeit von zehn Kilometern pro Stunde festgelegt worden, da beim Bau der Trasse der Schutz vor Lärm und Erschütterungen nicht ausreichend berücksichtigt worden war und die Anwohner an der Ummendorfer Straße nicht allein um ihre Ruhe gebracht worden waren, sondern auch um die Stabilität ihrer Häuser besorgt waren.

Die Vielzahl an Bäumen war derweil noch einmal ein Thema für den CDU-Stadtrat Reinhard Stern. Er wollte wissen, ob die Straßenbäume auf den Grundstücken oder im Straßenraum stehen. Die Antwort aus der Stadtverwaltung: Auf den Straßen werden Flächen von etwa acht Quadratmetern geschaffen, auf denen Bäume wachsen können.

Bäume an der Straße bringen Rat auf die Palme

Dass die Pflege dieser Gehölze damit automatisch in die Verantwortung der Stadt fällt, bringt den Christdemokraten dabei in einer gewissen Weise auf die Palme: „Wenn die Bäume auf öffentlichem Grund stehen, kostet uns das wieder sehr viel Geld für die Pflege“, sagte er. Dabei lässt er auch das Argument von Future-Stadtrat Mirko Stage nicht gelten, dass damit wenigstens sichergestellt werde, dass überhaupt Bäume gepflanzt werden. Reinhard Stern: „Auf vielen älteren Grundstücken sieht man doch auch, dass es funktioniert, wenn man den Anwohnern die Verantwortung für die Bäume überträgt.“

Zustimmung gab es für Reinhard Stern vom Fraktionskollegen Frank Schuster, der auf ein Beispiel aus jüngerer Zeit verwies: „Am Doctor-Eisenbarth-Ring war es doch auch möglich, so etwas festzulegen.“ Beide verzichteten aber darauf, das Thema mit einem Änderungsantrag noch einmal zu vertiefen.

Bereits im Vorfeld war das neue Viertel mehrfach Thema für die Magdeburger Stadtpolitik. Zuletzt war die naturnahe Gestaltung des Gebiets Thema.